Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/206
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gerodet und gelichtet werden, nachtheiliger als je; die geringe thonige Ackerkrume ist naß und kalt und zur Sumpf- und Heidebildung geneigt. Trockene und kalte Winde wie nasse Sommer wirken hier gleich verderblich auf den Ackerbau und die Viehzucht ein. Die Bewohner ernähren sich meist von Fabrikarbeiten in Stolberg und dem nahen Indethale. Seit einigen Jahren werden auf der Brander Heide auch Dachziegel gebacken. — Den Namen Brand hat das Dorf wahrscheinlich daher erhalten, daß hier in frühern Zeiten die Eichelschweine, welche zur Mast in den Münsterwald getrieben wurden, mit dem abteilichen Brandeisen bezeichnet worden sind. Die große Brander Heide war damals noch mit Eichen bepflanzt, die aber immer lichter wurden, bis endlich die Abtei die noch übrig gebliebenen Bäume dem Dorfe schenkte. Die nicht geräumige Kirche wurde, wie die Inschrift derselben beweiset, erst im Jahre 1761 als eine Kapelle gebaut und war der Abtei Cornelimünster einverleibt. Die größte der 3 Glocken ist 1484 gegossen und von Cornelimünster nach Brand gebracht worden. Der erste Pfarrer in Brand starb 1810. 1848 ist der Chor der Kirche erweitert und der innere Kirchenraum dadurch bedeutend vergrößert worden. — Das benachbarte Dorf Freund soll einer Volkssage nach daher seinen Namen erhalten habm, weil die Herren der Abtei, die schon in uralter Zeit dort ein Brauhaus (Pannhaus) besaß, öfters hinzugehen pflegten, wobei sie dann sagten: Laßt uns einmal unsern Freund besuchen.
Nach der Vereinigung des Vicht- und Münsterbaches unterhalb Stolberg fließt die Inde in einem weiten Thale durch nasse Wiesen, deren kümmerlicher Graswuchs und charakteristische