Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/187
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so ist der Zweifel bevölkert worden. Letztere erbauten auch eine evangelische Kirche und ein Haus für den Prediger. Die katholische Kirche wird im Diözesan-Verzeichniß vom 16. Jahrhundert als Pfarrkirche im Amt Wehrmeisterei aufgeführt; die Gemeinde hatte das Recht, den Pfarrer zu wählen.
Unter Zweifall tritt der Vichtbach in den Landkreis Aachen ein; seine Thalsohle wird hier breiter, schöne Wiesen schmücken den Thalgrund, bessere Wege machen ihn zugänglicher und allenthalben beginnt regeres Leben in zahlreichen Fabriken, Hammerwerken und andern Werkstätten des Thales. Die Waldungen treten weiter abwärts immer mehr zurück und werden leichter; der große Wehrmeistereiwald auf dem rechten, und der Münsterwald auf dem linken Ufer liefern Bau- und Brennholz und Holzkohlen für die Bergwerke und Schmelzhütten; das wellige Plateau von Vennwegen, Breinig und Büsbach ist theilweise gut kultivirt und hat ergiebige Galmei- und Bleiwerke.
Vicht, 4 Stunden vom Kreis- und Regierungs-Hauptorte entfernt, ist ein schönes Pfarrdorf im malerischen Vichtthale, dessen Fabriken, Hammer- und Hüttenwerke sich von Junkershammer bis in die Nähe von Stolberg hin erstrecken. Die Kirche zu Vicht wird im Dekanatverzeichniß vom 16. Jahrhundert als Pfarrkirche im herzogl. Jülichschen Amt Wehrmeisterei genannt; die Gemeinde wählte den Pastor derselben. Vicht gehört gegenwärtig zur Bürgermeisterei Gressenich und zählt mit Stollenwerk 420 Einwohner, welche theils in den Hütten-, Hammer- und Bergwerken, theils in Wald und Feld Beschäftigung finden.