Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/186

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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Zweifall, ehemals Zweifel und Zwyvel, ist ebenfalls im Vichtthale, bei der Einmündung des Haselbachs gelegen, dessen bewaldete Berghänge hier sehr schwer ersteiglich und für schwere Fuhren höchst gefährlich zu passiren find. Dieses Dorf gehört zur Bürgermeisterei Lammersdorf, ist 2,13 Meilen von Aachen entfernt und hat eine katholische und eine evangelische Kirche und zwei Schulen. Hier, wie in Rott, ernähren sich viele Bewohner von Waldbeschäftignngen, dem Lohschälen, Kohlenbrennen und Holzfällen, oder sie machen Besen und bringen im Sommer Wald, und Preiselbeeren in die Stadt. Die vor einigen Jahren im linken Thalgehänge angelegte Grube „Altwerk“ liefert Brauneisenstein. Dieser ganze, bewaldete Distrikt ist voller Halden und alter, verfallener Schachte früherer Bergleute, welche in nicht unbedeutender Tiefe gearbeitet und Erze gefördert haben, ungeachtet ihnen die letzigen Wasserpumpen, größern Förderungsmaschinen und hinreichende bergmännische Kenntnisse fehlten. Mißlich, und nicht selten höchst gefahrvoll für den gegenwärtigen Bergbau sind diese hinterlassenen Gruben und Gänge, wenn sie mit Wasser angefüllt sind und nun mit den Räumen der neuern Werke in Communikation treten. — Zweifall soll seinen Anfang von einem Hüttenmeister haben, welcher hier, an der Grenze der ehemaligen Wehrmeisterei, ein Eisenwerk aufgerichtet und gewohnt hat. Als sich das Etablissement nach und nach vergrößerte und der Eigenthümer das „Schiedswasser“ anders geleitet, so daß man später nicht mehr wußte, wohin solches von Rechtswegen gehöre, so ist der Ort Zweifel genannt worden. Nachher haben sich noch andere Hüttenmeister Eisenwerke hierselbst angelegt und