Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/076
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Merovinger in Austrasien. Unter den Merovingern waren die Einwohner noch nach ihren Völker- und Stamm-Ursprüngen geschieden. Nur die Franken waren herrschend. Das Römische verfiel und verminderte sich im Lande: die deutsche Sprache verdrängte die romanische hier gänzlich, außer zu Malmedy und Umgegend; doch behielt die Geistlichkeit besonders römische Rechtsverhältnisse bei. Die Kölner Diözese bildete das Herzogthum Ripuarien und die Diözese Tungern (Lüttich) das Herzogthum Hasbanieu, nach den Namen der wichtigsten Gaue. Diese Herzogtümer waren in wohl schon ältere Gaue getheilt. Ripuarien wird in Urkunden oft als ein Gau bezeichnet; alsdann begriff derselbe im Regierungsbezirk Aachen den Jülichgau und Theile des Eifel-, Zülpich- und Kölnergaues. Vom Herzogthum Ripuarien lagen aber im Regierungsbezirk Aachen der ripuarische Theil des Ardenner oder Oesninger (jetzt verdorben Eislinger) Distriktes, der ganze Jülichgau und Theile des Eifel-, Zülpich-, Kölner und Mühlgaues, und vom Herzogthum Hasbanien Theile des Ardenner-, des Lüttich-, des obern und untern Maas- und Mühlgaues.
Die Gaue waren wichtiger unter den Franken, welche nicht in Städten, sondern auf dem Lande wohnten. Die Gaue waren wieder in Honschaften (Hundertschaften, nach je 100 Familien so genannt) eingetheilt, deren Vorsteher die Honnen (Centenarii) hießen. In den Gauen waren die Gerichte der Freien, und die Volksversammlungen über öffenliche Angelegenheiten, welchen die Grafen vorstanden. Als diese gewählten Grafen später von den Königen