Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/045
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auch schon im Sommer statt. Die Stallkuh ist schwer und groß und gibt viel Milch. An Kälbern, Butter und Milch haben die größern Landwirthe Ueberfluß, welcher in die Städte und industriösen Flecken und Dörfer des Stufenlandes zum Verkauf gebracht wird. Der Esel gehört hier zu den Seltenheiten und wird als solche von der muntern Jugend stets mit forschendem Blicke gemustert. Kesselflicker, hausirende Porzellanhändler und Heimbacher Stuhllieferanten durchziehen die hiesigen Gegenden mit denselben. Schweine werden sehr viele gemästet und gewähren keinen unbedeutenden Gelderlös für den Landmann. Ziegen werden häufig, jedoch nicht heerdenweise gehalten. Durch das reichliche und gesunde Futter geben dieselben viel Milch und ersetzen dem nicht begüterten Bauer die fehlende Kuh. Die Schafzucht nimmt in den Ebenen immer mehr ab, da die Feldcultur fast jede Oede und begraste Trift usurpirt hat und der Weidgang in den Brüchen und Sümpfen nachtheilig auf den Gesundheitszustand der Schafe wirken würde. Hühner, Enten und Gänse werden viele gehalten und werfen reichen Gewinn ab. Letztere finden sich in den Gräben, Teichen, Sümpfen und Brüchen an den Ufern der Erft, Ruhr, Wurm, Gelten, des Roth- und Gangelter Baches besonders häufig. Allein nach Aachen werden jährlich mehrere 100,000 Eier, viele Tausend Hühner und Küchlein, und eine große Menge von gemästeten Gänsen und Enten zu Markte gebracht. Die Bienenzucht ist vorzüglich in den Heidegegenden des Kreises Heinsberg, namentlich in Arsbeck, Birgeln, Myhl, Ophoven und Steinkirchen bedeutend, weil die Bienen zur Zeit der Heideblüthen größtenteils hieraus ihre Nahrung,