Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/034
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Der Regierungsbezirk Aachen (1850) | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [033] |
Nächste Seite>>> [035] |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
zu produziren. Unüberwindliche Hindernisse treten ihm dabei entgegen; denn gewisse Pflanzen erfordern einen trockenen, andere einen nassen, noch andere einen kalkhaltigen, wieder andere einen mehr thonigen oder sandigen Boden. Ebenso verschieden sind die Temperaturhöhen, welche den Gewächsen zu einem fröhlichen Gedeihen nothwendig sind. Alles dieses kann der Mensch bei großartigen Kulturen, wie beim Wald-, Feld-, Wein- und Gartenbau nicht beschaffen. Es hat sich der Kultivator mithin nach solchen nutzbaren Gewächsen umzusehen, welche für seinen Boden, sein Klima am besten geeignet sind. Ersterer ist indeß weniger dabei zu berücksichtigen, als letzteres, da der Boden sich allenfalls präpariren und verbessern läßt, die klimatischen Verhältnisse aber außer seinem Bereiche liegen. Davon möchte ich jedoch diejenigen mißlichen Verhältnisse ausschließen, welche der Mensch im Laufe der Zeiten sich selbst geschaffen hat. Durch die gänzlichen Rottungen der Wälder in einigen Distrikten sind dem versengenden Sonnenstrahl wie dem Sturme und kalten Nordwinde ein größerer Einfluß auf die Kulturstellen gestattet worden, als ehemals, wo sie noch von schützenden Waldungen und Gehölz gegen jene, nicht selten zerstörend wirkenden Elemente gesichert waren. Mit den Wäldern schwand auch die so wohlthätige, gleichmäßige Feuchtigkeit aus der umgebenden Atmosphäre; die Extreme der Tageshitze und der nächtlichen Kühle wurden merklicher, und wirkten um so nachtheiliger auf das Leben der Pflanzenwelt ein, je höher die Kulturen in die Gebirgsgegenden verlegt wurden und je kahler die bebauten Hochflächen waren. Der nachdenkende Mensch wußte sich zwar gegen dergleichen Nachtheile zu verwahren