Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/020

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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ihre Quellen haben. Ungeachtet des Quellenreichthums im Gebirgslande leidet dasselbe doch am meisten von der Dürre, weil die Berghänge und geneigten Höhen die Regen- und Schneewasser zu schnell in die Thäler entsenden, die Ackerkrume zu dünne, oder meist thonig und dann bald zu fest ist und daher nicht viel Wasser aufnehmen kann, und endlich, weil die Thäler daselbst zu tief und enge sind, als daß die höhern Culturstrecken davon hinreichend bewässert werden könnten. — Im Stufenlande werden die zahlreichen Bäche und Flüsse vielfach zu Erzwäschen, Färbereien, Gerbereien, Poch- und Hammerwerken, Wassergetrieben aller Art, Spinn- und Rauhmaschinen, Walkmühlen, Loh-, Farbe-, Papier-, Oel-, Mahl- und Schälmühlen, Marmor- und Nadelschleifereien ec. benutzt. Im nördlichen Tieflande eigenen sich die fließenden Gewässer weit weniger zu dergleichen Mühlen- und Wassergetrieben, weil sie nur unbedeutendes Gefälle haben. Obgleich die Flüsse hier die größte Wassermasse in sich vereint fortführen, so sind sie doch wenig zu gewerblichen Zwecken zu benutzen. Die, an eigends dazu gegrabenen Canälen und Mühlenbächen angelegten Mahl-, Schrot-, Schäl- und Oelmühlen reichen nicht aus, den nöthigen Bedarf an Mehl, Grütze, Graupen und Oel für die dortigen Bewohner zu bereiten, weshalb man hier die ersten Windmühlen erblickt, welche unten im Tieflande so häufig auftreten.

Schiffbare Flüsse hat unser Regierungsbezirk keine. Die Ruhr fließt zwar unterhalb Wassenberg bis zu ihrer Mündung in einem engeren Bette und hat hier und dort Fähren, um Personen und Vieh hin- und herüberzusetzen, wird aber abwärts mit größeren Fahrzeugen zum Waaren-