Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/004

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
Inhalt
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[003]
Nächste Seite>>>
[005]
Chronik Spamer.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.



Die 1. Form „Spanheimer“ kommt im Kopulations-Protokoll vom Jahre 1632 vor, nämlich: den 18. Juli 1632 ist Johann Spanheimer und Katharina, Konr. (?) Lehmanns filia getraut worden. Vom Jahre 1633 an wird der Name im Kopulations-Protokoll „Spenemer" und „Spanemer" geschrieben und zwar von der Hand desselben Pfarrers (den 18. Febr. 1633 ist Johann Spenemer und Sabine, weiland Herrn Magisters Johs. Gerhard's, gewesenen Pfarrers zu Breungeshain, relicta filia copuliert worden). Kurz darauf wird schon geschrieben „Spanemer“ (den 13. Martii 1633 ist Konrad Spanemer und Elisabethe, Johs. Schu- (?) relicta filia copuliert worden). Die 4. Form „Sponemer“, obwohl das „o“ ziemlich deutlich geschrieben ist, scheint mir nur ein Schreibfehler zu sein, da dieselbe nur ein einzigmal, nämlich 1649, vorkommt, doch wäre auch diese Form möglich, da in Eigennamen oft das „a“ in „o“ übergeht.

Es kommt diese Namensform „Sponemer“ im Taufbuche vor und zwar, wie folgt: Baptizati 1649. 3) d. 6. Januar Henrich Sponemers, des Stadtschreibers, Töchterlein, Großgevatterin: Georg Rahn's uxor Catharine von Altenhain.

Die kurze Form „Spamer“ kommt im Taufbuch zum erstenmal im Jahre 1648 vor, darauf folgt aber wieder einigemal die längere Form „Spanemer“, im Kopulations-Protokoll kommt die kurze Form „Spamer“ zum erstenmal im Jahro 1661 vor (den 7. Juni 1661 ist Nickels Spamer und Lehna, Heinrich Useners S. rel. ? ? getraut worden).

Was die in den alten Gießener Matrikeln verzeichneten 4 Schottener Spamer anlangt, so habe ich, obwohl ich die Geburts-Einträge von 1647—1687 durchsucht habe, nur den Geburtstag des letzten, des Johann Nicolaus Spanemer, gefunden; die beiden ersten sind wahrscheinlich vor 1647, dem Beginn des Geburts-Registers, geboren; der Geburtstag des dritten (Joh. Adamus Spaenemerus, Schotta-Hassus) muß in eine der erwähnten Lücken des Kirchenbuchs fallen. „Der Johannes Nicolaus Spanemer Schottensis-Hassus (1706 matrik) ist getauft in Schotten als der Sohn des Hans Caspar Spamer der Löber, den 3. Februar 1687, Nicolaus Usner ist Petter gewest.“ —

Stellt man aus diesen höchst interessanten Mitteilungen des Herrn Dekan Münch die gebrauchten Namensformen in chronologischer Reihe zusammen, so traten auf die Formen

im Kopulations-Protokoll:
  • Spanheimer 1632 als Johann Spanheimer, vielleicht der Vater des 1664 immatrikulierten Joh. Justus Spanheimer,
  • Spenemer 1633 als Johann Spenemer,
  • Spanemer 1633 als Konrad Spanemer,
  • Spamer 1661 als Nickels Spamer (erstes Auftreten dieser Form im Kopulations-Protokoll).
im Tauf-Protokoll:
  • Spamer 1643 erstes Auftreten dieser Form im Tauf-Protokoll,
  • Sponemer 1649 als Henrich Sponemer,
  • Spamer 1653 als Joh. Konrad Spamer, Sohn von Johann Spanemer, dem Glöckner,
  • Spanemer folgt hiernach einige Male,
  • Spamer 1669 als Joh. Konrad Spamer, Sohn von Joh. Spamer dem Jüngeren,
  • Spanemer 1687 als Joh. Nicolaus Spanemer, Sohn des Hans Caspar Spamer, und 1706 in Gießen immatrikuliert.

Hieraus geht m. E. zweifellos hervor, daß aus dem ursprünglichen Namen Spanheimer die Abkürzungen und Lautveränderungen Spenemer, Spanemer, Sponemer und Spamer entstanden sind, und daß die gebräuchlichsten Formen Spanemer und Spamer nicht etwa zum Unterschiede einzelner Zweigfamilien unter einander, sondern in derselben Einzelfamilie abwechselnd gebraucht wurden.