Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/003

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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Für meine nach meinem in Schotten geborenen Großvater

Christian Spamer, Pfarrer in Crainfeld, Kreis Schotten, sich außerhalb Schottens verzweigende engere Familie habe ich deren Vorfahren als Schottener Bürger neuerdings bis Mitte des 17. Jahrhunderts — also ebenfalls bis Ausgang des 30jährigen Krieges — zurück verfolgen können und will ich am Schlusse dieses meinen Stammbaum von Vater zu Sohn anfügen.

Nach Aufzählen dieser Mitteilungen, welche auf die Stadt Schotten als den Ort hinweisen, an welchem aller Wahrscheinlichkeit nach alle Familien Spamer ihren gemeinsamen Ursprung gehabt haben, möchte ich wieder zur Erörterung über die Entstehungsform des Namens Spamer zurückkehren.

Vor etwa 8 Jahren, während mein Sohn Karl das Gymnasium in Celle besuchte, wurde ihm von seinem Lehrer Dr. Zimmermann, einem tüchtigen Etymologen, gelegentlich eines Vortrags über die Entstehung der Familiennamen, dessen Ansicht dahin ausgesprochen, daß der Name Spamer aus Spanheimer und danach Spanemer entstanden sein werde. Und schon früher war mir von meinem jetzt verstorbenen Onkel Karl Spamer mitgeteilt, daß unser Name früher Spanemer gesprochen worden sei.

Nun fand ich in Übereinstimmung hiermit unlängst in der Gießener Universitäts-Matrikel aus den Jahren 1664 bis 1706, welche in den Jahrgängen 1890/4 der Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins in Gießen erschienen sind, folgende Schottener Namen unter den Immatrikulierten:

1664 Johannes Justus Spanheimer, Schottensis 15. April,
1664 Johannes Henricus Spanemer, Schottensis 14. Oktober,
1697 Johannes Adamus Spaenemerus, Schotta-Hassus 3. September,
1706 Johannes Nicolaus Spanemer, Schottensis-Hassus 12. Mai.

Hieraus war ersichtlich, daß in Schotten im 17. Jahrhundert außer der ersten Namensform Spanheimer auch die abgeleiteten Formen Spanemer und Spaenemer in Gebrauch waren; und es erübrigte, um obige Mitteilung meines Onkels und Schlüsse des Etymologen als richtig festzustellen, nur noch den Nachweis zu erbringen dafür, daß diese Formen in die heutige kürzeste Form Spamer übergegangen sind.

Ich wandte mich zu diesem Zwecke, wie ich das schon früher bezüglich meines Stammbaumes getan hatte, an Herrn Dekan Münch in Schotten, dessen Güte ich folgende Auskunft verdanke:

„Schotten, 8. November 1900.

Die Kirchenbücher dahier gehen zurück in Betr. der Getauften bis 1647, in Betr. der Kopulierten und der Verstorbenen bis zum Jahre 1629; doch sind sie unvollständig, es fehlen in verschiedenen Jahren Einträge, wahrscheinlich sind diese durch den Tod oder die Versetzung des Geistlichen veranlaßt. Die beiden

„Johann Konrad Spamer“ des 17. Jahrhunderts kommen im Taufbuch vor und zwar unter folgendem Eintrag:

Johann Konrad, Söhnlein des

Johann Spanemers des Glöckners, bapt. d. 3. Mai 1653, Pathe H. M. (Magister) Johs. Koch, Pfarrer zu Wingershausen.

Joh. Konrad, Söhnlein des Johannes Spamers, des Jüngeren, bapt. d. 29. Nov. 1669, Petter: Konr. Rieck. —

Was die Schreibart des Namens anlangt, so finden sich in den hiesigen Kirchenbüchern fünf Formen: 1. Spanheimer, 2. Spenemer, 3. Spanemer, 4. Sponemer, 5. Spamer.