Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 4 (Strange)/033

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Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter (Strange)
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1200 Thaler erlegen: worauf derselbe aber nicht eingegangen ist. Im J. 1568 schlug Erzbischof Salentin einen neuen Vergleich vor, worin er sich erbot, ihm ausser den streitigen Gütern noch den Erzstifts-Hof zu Westernkotten, der jährlichs fünf Malter Korn und Hafer that, erblich zu überlassen, dazu noch fünf Malter Korn und Hafer Erbrenten an andern Orten zu überweisen, und für Abnutzung, Unkosten und was er sonst zu fordern habe, binnen Jahres Frist 2000 Thaler auszuzahlen. Dieser Vorschlag wurde dann endlich im J. 1575 mit einigen Modificationen angenommen und zu Pergament gebracht. — Als Adrian von Ense im J. 1591 seinem Sohne Heinrich das Haus Westernkotten abtrat, bemerkt er: In seinen kindlichen Tagen sei er unverschuldet vom Hause Anröchte gesetzt und aushausig gemacht worden, und habe derowegen eine alte nicht, fast tüchtige adlige Wohnung an sich gebracht[1], und dieselbe mit grosser Mühe, Kosten und Arbeit dem Stande zu Ehren erweitert, gebessert, und aus dem Grunde gebauet und zugerichtet. Seit 1395 besassen die Herren von Ense eine eigene Burg zu Anröchte, oder wenigstens ein Lehenhaus. Späterhin verpfändete Erzbischof Diederich dem Heinrich von Ense das Amt Anröchte, und erlaubte ihm zur Reparatur der baufällig gewordenen Amtmanns-Wohnung 300 Rheinische Gulden zu verwenden, die ihm bei der Ablöse des Amtes erstattet werden sollten. Ohne Zweifel hat Heinrich dies Haus nach seinem Geschmack und seiner Bequemlichkeit restaurirt, und demselben mehr die Gestalt einer adligen Burg gegeben. Er und seine Nachkommen wohnten in demselben, und vernachlässigten ihr Lehenhaus[2]. So war


  1. Nämlich die Gebrüder Gerhard von Bredenol Propst zu Lippstadt, und Jürgen von Bredenol zum Rode verkauften im J. 1544 den Gebrüdern von Ense ihren freien Burgsitz binnen den Westernkotten gelegen, mit der Fischerei und Länderei, so wie auch den Erlehof, anhabend 104 und einen halben Morgen Land, für 1600 Goldgulden, nebst 20 Goldgulden Weinkauf für Jürgens Gattin Christina von Schorlemmer. Späterhin, im J. 1634 übertrug Elisabeth Spiegel zum Desenberg Wittwe des Arnold von Bredenol zu Bockenvörde dem Walther Philipp von Ense die Bredenoler Mühle zu Weringhausen.
  2. Dasselbe ist wohl zu einem gewöhnlichen Hofe herabgesunken. Da nach 1439 von Belehnungen nichts mehr verlautet, so scheint der Erzbischof auf die Lehens-Qualität verzichtet zu haben.