Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 2 (Strange)/009

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Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter (Strange)
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Anekdoten, die über ihn im Umlauf sind, auf sich beruhen lassen muss. So viel mag indess sicher sein, dass er nicht seine meiste Zeit auf Dreyborn zugebracht hat, sei es nun dass er bei Hof weilte, oder sich bei nahen und fernen Fehden betheiligte. So trat denn im J. 1444 die Nothwendigkeit ein, dass sein Vater, der unterdess alt und schwach geworden, und Dreyborn nicht zu schützen vermochte, die Hälfte von Haus, Hof, Land und Leuten in die Hände des Herrn zur Schleiden übergeben musste, damit dieser das Ganze in seinen Schutz und Schirm nehme. Das Reversale das der Graf ihm in dieser Angelegenheit ausstellt, habe ich in den Beilagen mitgetheilt. Das Jahr nachher ist Werner von Vlatten gestorben. Nach Tod seines Vaters mag Wilhelm sich eine Zeit lang des Landwirthschaftlichen etwas mehr angenommen haben, und wir finden sogar, dass er im J. 1446 seinen Besitzstand durch Erwerbung eines bedeutenden Hofes zu Ginnick vermehrte. Allein wie früher, so hat er auch wohl in der Folge die grössere Zeit von seinen Gütern fern gelebt, und die Verwaltung derselben seiner Gattin überlassen. Wir hören überhaupt nichts mehr von ihm, bis eine Urkunde meldet, dass er „buysen landz doitzhaluen affgegangen is". Kurz vor seinem Tode ward ihm ein Document ausgestellt, das jetzt vielleicht nicht mehr existirt, das aber in dem Inventarium der Urkunden, die nach Absterben des Ferdinand Frh. von Geyr in dessen Archiv zu Cöln sich vorfanden, unter diesem Titel aufgezeichnet wurde: „Rescriptum Prioris generalis ordinis Fratrum S. Crucis F. Georgii de Brugis, in quo Wilhelmum de Vlatten militem propter devotionem quam ad eum ordinem gerit, omnium orationum, missarum, psalmorum, jejuniorum &c. participem facit. Datum 1457. die 3. Julii“.

      Wilhelm von Vlatten hat nur einen unehelichen Sohn, Diederich von Vlatten, hinterlassen. Uneheliche Kinder sind immer eine missfällige Erscheinung, in welcher Region sie auch zum Vorschein kommen mögen. Aber so gern man sich auch einen alten Ritter ohne Makel vorstellen möchte, so wollen wir dem Wilhelm von Vlatten doch nicht zürnen, schon darum nicht, weil seine Gattin ihm nicht gezürnt zu haben scheint. Hat es doch sogar den Anschein, dass ihr Verwandter, Diederich von Braunsberg, der Pathe jenes Diederich geworden. Derselbe