Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918/Nachwort 1

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Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918
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Nachwort

Zu Ende! - Erschüttert stehen wir, legen wir das Buch aus der Hand, auch wenn wir fürs erste vielleicht nur einen flüchtigen Blick in seine Spalten geworfen haben sollten. Erinnerungen stehen vor uns auf, sie sinnen der Zeiten...hinausgezogen...gekämpft...Sieg auf Sieg...Tod und Tod... denken an den sterbenden Kameraden... und als das heilige Licht des siegtrunkenen Augen brach...„Ich hatt' einen Kameraden, einen besseren find'st du nit...!“

Aus jedem Blatt dieses Buches spricht mit zwingender Gewalt und unverfälscht zu und jener hohe Geist des deutschen Soldaten, Offizier oder Mann, aus dem allein Großtaten geboren werden konnten, wie wir sie hier, von bayerischen Heeresangehörigen vollbracht, auf engem Raume gesammelt vor und haben.

Leider konnten diese Taten nur in knappster Form ihre Darstellung finden. Aber alle, die den Krieg an der Front miterlebt und durchgekostet haben, von der hell lodernden Begeisterung bis zu einer fast dumpfen Verzweiflung, alle, die an der Front gestanden, Können aus ureigenstem Erleben und Erinnern die hier und da - weil aus dürftigster Quelle geschöpft - vielleicht nüchterne Erzählung mit jenen unzähligen Einzelheiten der jeweiligen besonderen Begleitumstände ausschmücken, die eine oft harmlos und selbstverständlich erscheinende Handlung erest zur Ruhmestat stempeln.

Erschüttert stehen wir! Denn tief in der Seele wirkt der quälende Zwiespalt: hier diese Unsumme größter Einzeltaten, in ihren Ergebnissen oft von uneinschätzbaren, glücklichen Folgen für das große Ganue; dazu noch all das ungezählte Heldentum, das leider keine Chrionik aufgezeichnet hat, und dennoch - der unfaßbare Ausgang des blutigen Ringens um Deutschlands Größe und Bestand!

Zu Ende! - Nein! der Sinn dieses Buches greift weiter. Es soll zeigen, was in deutschen Landen, was in Bayern Soldat sein hieß und was echtes Mannestum geleistet hat. Pflichtgefühl, Verantwortungsfreude, Treue bis in den Tod, Mut und Ausdauer, Aufopferungsfähigkeit, kameradschaftliche Hilfsbereitschaft, Selbstlosigkeit und wie sie alle heißen mögen die hohen Tugenden, die zu solch heroischen Handlungen geführt - sie alle sollen aus diesem Buche zu neuem Leben erstehen, sollenden in stumpfer Hoffnungslosigkeit müde gewordenen Krieger von ehedem wieder aufrütteln, ihm ein erhabenes Ziel weiden, sollen zu Vätern undMüttern sprechen und ihnen Zeigen, welche Eigenschaften ihre Kinder haben müssen, wenn sie rechte Deutsche werden sollen, befähigt, einst Träger großen Geschehens zu sein.