Barlage (Hollage)
Barlage ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Barlage. |
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osnabrück > Wallenhorst > Hollage > Barlage
Einleitung
Die Barlage ist ein alter Siedlungsplatz im Nordwesten von Hollage, dem heutigen Ortsteil von Wallenhorst.
Lage und Bewirtschaftungsflächen
Geschichte
Die Barlage ist ein alter Siedlungsplatz im Nordwesten von Hollage. Sein Ursprung liegt vermutlich in einer fränkischen curtis, einem Haupthof, der in den Zusammenhang der über das eroberte Sachsen verteilten strategischen Stützpunkte gehörte. Delbanco geht davon aus, dass in der Barlage, die in der Nähe der Hase liegt, eine Furt zu kontrollieren war.[1] Die Lage einer curtis in einer Fluß- oder Bachschleife wird für eine fränkische Anlage als typisch angesehen. Demnach wäre im Hof Jürgens-Barlag, der in dieser Schleife liegt, wohl der Beginn der Siedlung in der Barlage zu sehen sein.[1]
Aus den fränkischen Stützpunkten entwickelten sich häufig Villikationsmittelpunkte, also Zentren einer Grundherrschaft. Diese finden sich im Hochmittelalter üblicherweise im Besitz der örtlichen Gewalten wider. So verhält es sich auch bei der Barlage, denn sie wird im Osnabrücker Domnekrolog, einem Totengedenkbuch des Doms in einer nach dem Tode des Bischofs Alberich (1037-1052) ausgestellten Urkunde genannt (dies muss etwa 1064 gewesen sein): darin übertrug die Edle Hildeswith auf Anregung des verstorbenen Bischofs der Osnabrücker Domkirche zwei Höfe. Der eine lag in der Barlage, und wird mit Hildeswith curiam Barlage erwähnt, sicherlich also der Hof Jürgens-Barlag.[1]
Im Spätmittelalter werden dann aus der curtis zwei Vollerbenhöfe geworden sein, neben Jürgens-Barlag, dann auch noch Gers-Barlag. Es gab aber auch noch weitere mittelalterliche Höfe in der Barlage, nämlich die beiden Kamphöfe Niehaus und Feldmüller, der erstmals 1388 erwähnt wird.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde zudem der Hof des Markkötters Otte begründet.
Bedeutung und Schreibweise
Der Name bedeutet von Wald entblößte Lage.[2]
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Die Bauerschaft Barlage war eine Bauerschaft im Kirchspiel Wallenhorst. Die Einwohner gingen daher auch in Wallenhorst, womöglich vor dem Dreißigjährigen Krieg in Halen zur Kirche. Für Zwecke der Geschichts- und Ahnenforschung wird daher auf die Artikel zu Hollage und Wallenhorst verwiesen.
Höfe in der Bauerschaft
Als Wohnplatz bzw. Bauerschaft bestand die Barlage aus dem
- Vollerbe Jürgens-Barlag,
- Vollerbe Gers-Barlag,
- Vollerbe Feldmüller,
- Halberbe Niehaus, sowie dem
- Markkötter Otte,
deren Hofgeschichte und Ahnengalerie in den verlinkten Artikeln dargestellt ist.
Historische Bibliographie
- Hawighorst, Franz-Josef (2022): Die Barlage in der Bauerschaft Hollage - eine mehr als tausendjährige Geschichte! In: Kreisheimatbund Bersenbrück e.V., Heimatbund Osnabrücker Land e.V. (Hrsg.), Heimatjahrbuch Osnabrücker Land 2022, S.112-22 ISBN 9783941611221.
Zitierte Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Delbanco, Werner (2001): Siedlungsgeschichte Wallenhorsts in: Gemeinde Wallenhorst (Hrsg), 1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik, Gemeinde Wallenhorst.
- ↑ Jünemann, Kurt (1980): Aus der Geschichte von Wallenhorst in: Heimatbund Osnabrücker Land e.V. (Hrsg), Wallenhorst: Eine Neubildung aus vier alten Gemeinden, Druckerei Pfotenhauer, Ankum, S. 26-45.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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