Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/049

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selbst eine leckere Mahlzeit. Auch Erd- oder Palmnüsse lassen sich schnell bei einem Negeronkel oder einer Negertante zusammenbetteln, um eine gute Erdnußsuppe oder Palmölsuppe zu brodeln, und wo der Salzsack liegt und der Pfefferkorb hängt, das wissen die Negerbuben sehr gut. Nur kann es dann wohl vorkommen, daß die Negermutter den kleinen Schlingel gleich zu fassen bekommt, wenn er seine Hände in den Salzsack steckt – und dann o weh! Hat der Kerl sich vielleicht sonst schon allerlei zuschulden kommen lassen, dann hat die Mutter kein Erbarmen mit ihm. Sie reibt ihm afrikanischen Pfeffer in die Augen, und daß das schrecklich weh tut und das Schmerzensgeschrei des Gestraften nach einer Stunde noch nicht aufhört, das könnt ihr euch denken! Ich weiß von einem Kind, das mit einer Mischung von Salz, Zwiebeln und Pfeffer eingerieben wurde, weil es die Mutter nicht auf den Acker begleiten wollte. Und weil eines Negerkindes Haut fast immer voll von Schrunden und Rissen und allerlei Ausschlägen ist, so muß das ungehorsame Kind, das so bestraft wurde, furchtbar gelitten haben.

Afrikanische
Wundbe-
handlung.
      Wie unvernünftig werden auch die vielen Hautausschläge, an denen afrikanische Kinder leiden, meist behandelt! Zuerst wird das Kind auf eine umgekehrte Holzschüssel gestellt, dann mit scharfer afrikanischer Seife und heißem Wasser abgebürstet, so daß die wunden Stellen alle bluten und sich öffnen; dann wird eine aus Zitronensaft, Kohlen und Pfeffer bereitete, scharfe Salbe heiß auf die wunden Stellen aufgepflastert. Das preßt den kleinen schwarzen Patienten den Angstschweiß heraus und entlockt ihnen Schmerzenslaute, die einem durch Leib und Seele gehen.

      In ähnlicher Weise wird mit ihnen verfahren, wenn sie Leibschmerzen haben. Manchen großen Negerbuben habe ich davonspringen sehen in den Wald hinaus, wenn die Mutter oder der Vater rief: „Kofi, komm schnell, wir wollen dir Arznei eingießen!“ Ich wäre auch davon gesprungen.