nach Afrika nicht als Tierfreunde, sondern als Freunde der Schwarzen, um ihnen das Evangelium zu bringen, und ich hoffe, daß viele meiner großen und kleinen Leser und Leserinnen auch recht oft und viel als Freunde des schwarzen Mannes die Sache der Mission fördern, so gut sie es können, mit Herzen, Mund und Händen.
IV. Heidentum: In der Blutstadt Kumase.
Gefangen in Asante.
Hast du, lieber Leser, schon gehört von der ehemaligen Residenz, der blutgetränkten Hauptstadt der Aschantikönige, die früher ein mächtiges schwarzes Tyrannen- und Herrschergeschlecht waren? Wenn nicht, dann laß mich dir einiges schildern, du siehst dann, wie rohes Heidentum aussieht und wie wenig die recht haben, die sagen: Laßt sie doch, die Heiden sind so glücklich in ihrem paradiesischen Naturzustand! Schon seit Jahrzehnten war das Augenmerk der Basler Mission bei ihrem Vormarsch auf Kumase gerichtet; aber lange blieb es der Botschaft des Friedens verschlossen. Da betraten im Jahre 1870 die Missionare Ramseyer, mit Frau, und Kühne das Weichbild der Stadt, aber freilich wider ihren Willen; bei einem feindlichen Einfall der Aschantis im heutigen Togo wurden sie 1869 auf ihrer Station Annum gefangengenommen und von den Kriegern unter unsäglichen Leiden nach Kumase geschleppt (siehe Büchlein: Vier Jahre gefangen in Asante, von Ramseyer. Basler Missionsbuchhandlung). Elf Monate waren sie unterwegs; lange Märsche durch die glühende Steppe, Ungeziefer, Hunger, Durst, Flüche, nachts mitunter die Füße in Eisen, dann ein kleines Grab, darin Ramseyers ihr langsam verhungertes, zehn Monate altes Fritzchen legten, wochenlanges Warten in elenden Dörfern, doch auch hie und da ein mitleidiges Herz, eine freundliche Gabe – so waren sie endlich nach Kumase gekommen. Was schon früher europäische Besucher der Stadt mit Grauen erfüllt hatte, lernten die Gefangenen in 3½ langen
|
|