Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/021

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an eine Holzgabel gesteckt und diese irgendwo aufgehängt, bis der Schlangenkopf recht ausgetrocknet ist. Dann wird er herabgenommen – aber vorsichtig natürlich – und in einem Mörser mit allerlei Pflanzen und Heilkräutern zusammengestampft, und dann wird diese „Arznei“ von einem Jäger eines Morgens mit etwas Palmwein geschluckt, damit er in Falle eines bösen Schlangenbisses nicht sterben müsse.

      Im gleichen Jahr vernahm ich eines Abends vor meinem Haus ein langgezogenes wehmutsvolles Trauergeheul. Wie ich hinausgehe, kommt ein langer Zug von klagenden Weibern und trauernden Männern daher, und in einem alten schmutzigen Tuch, das an einer Stange getragen wird, liegt zusammengekauert und tot eine Frau – von einer Schlange gebissen! 20 Minuten nach dem Biß war sie schon tot!

      Einer unserer Hängematteträger schüttelte eines Abends noch vor dem Schlafen sein einziges Kissen zurecht; es kam ihm vor, es sei nicht so weich wie sonst. Nun, das Schütteln war auch nötig, denn eine Schlange hatte sich tagsüber darein gelegt und sprang nun zischend heraus.

Die
Schlange
im
Kirchturm.
      Einst wollten unsere Jungen in Nsaba die Kirchenglocken läuten; eifrig kletterten sie in das Türmlein hinauf; aber noch eifriger kamen sie wieder herunter. „Owo o; owo o, owo o“, riefen sie ängstlich, und eine Menge Volks sammelte sich ums Kirchlein herum. Nicht lange ging's und ein Bombardement von Steinen flog an das Wellblechtürmlein hinauf, und gleich darauf schleuderte sich eine große und gefährliche Schlange zum Türmlein heraus auf den Kirchplatz hinunter, wo ihr natürlich kein guter Empfang zuteil wurde.

      Einmal war auf der Treppe in Begoro eine Schlange und oft schoß ich eine mit der Kugel von einer Palme herunter. Auf den Palmen halten sie sich überhaupt gerne auf. Da erinnere ich mich an einen Neger, der auch eines Tages auf eine Palme heraufkletterte, um Ölkerne abzuernten.