Zedlitz, Georg Rudolph von
Georg Rudolph v. Zedlitz (1574-1619), kaiserlicher Rat und Landeshauptmann des Fürstentums Glogau. (S. 113) Georg Rudolph v. Zedlitz aus dem Hause Schönau im Glogauischen war ein typischer Repräsentant seiner Zeit und ein charakteristischer Vertreter der Adelsfamilie v. Zedlitz. Sein Urgroßvater Heinrich, der mit Anna von Kreckwitz verheiratet war, lebte etwa zur Zeit der Reformation; seine Frau gebar ihm die Tochter Margarethe und den Sohn Christoph (+ 15. 10. 1566), den Großvater Georg Rudolphs. Aus der Ehe Christophs mit Juliane v. Glaubitz (+ 25. 4. 1573) gingen insgesamt 13 Kinder hervor – davon sieben Töchter und sechs Söhne. Unter diesen befand sich als viertältestes Kind auch der Vater Georg Rudolphs, Georg v. Zedlitz auf Schönau und Mirschau (1545-5. 2. 1576). Georg, der seinen Zeitgenossen als ein „weitgereiseter und gelehrter Cavalier“ galt, war mit Ursula Freiin v. Kittlitz (+ 1583) vermählt, die am 30. März 1574 Georg Rudolph v. Zedlitz (30. 3. 1574-2. 1. 1619) das Leben schenkte. Als kaiserlicher Rat und Kämmerer sowie als Landeshauptmann des Fürstentums Glogau erwarb er sich Ansehen nicht nur in unmittelbarer Umgebung des Kaisers, sondern auch bei seinen Mitständen; so führte er am 18. September 1611 die Glogauer Ritterschaft an, als Kaiser Matthias seinen Einzug in Breslau hielt. Über sein politisches Wirken hinaus stand Georg Rudolph v. Zedlitz auf Schönau und Mirschau, als er in seinem 45. Lebensjahr stehend am 2. Januar 1619 verstarb, wie sein Vater bereits vor ihm im Rufe „eines großen Patrons der Gelehrten“. Aus der Ehe Georg Rudolphs v. Zedlitz mit Barbara v. Wiedebach entstammte als einziger Sohn ChristophGeorg (1603-1605), der aber bereits im Kindesalter verstarb.
Georg Rudolph v. Zedlitz (1574-1619), kaiserlicher Rat und Landeshauptmann des Fürstentums Glogau. Porträt, Hüftbild. Kupferstich von Heinrich Ulrich. 31,6x20,2 cm. Stiftung Kulturwerk Schlesien, Würzburg.
Quelle: Glogau im Wandel der Zeiten.[Herausgeber: Stiftung Kulturwerk Schlesien] Bearbeiter: Bein, Werner; Schellakowsky; Schmilewski, Ulrich: Bergstadtverlag Korn. Würzburg1992. Daraus: Schellakowsky, Johannes: „Eine lustige Stadt, gar weit bekant“. Zur Geschichte der Stadt Glogau in der Frühen Neuzeit.
Literatur:
Croon, G. (Herausgeber): Die landständische Verfassung von Schweidnitz-Jauer. Zur Geschichte des Ständewesens in Schlesien. (Codex Diplomaticus Silesiae 27) Breslau 1912;
Zedler, J. H.: Großes volständiges Universal-Lexikon. 64 Bände. Halle und Leipzig 1732-1750 und 4 Supplementbände, ebenda 1751-1754 (Neue Deutsche Biographie Graz 1961-1964), hier Band 61, Spalte 312-358, besonders Spalte 343f.;
Zedlitz und Neukirch, E. v.: Familiengeschichte der Grafen, Freiherren und Herren v. Zedlitz. Glatz 1919/20;
Zedlitz und Neukirch, E. v.: Die Zedlitze und ihre Heimat. Adelsgeschichtliche, familiengeschichtliche und kulturgeschichtliche Studien. Glatz 1925:
Zedlitz und Neukirch, Robert v.: Das Geschlecht der Herren, Freiherren und Grafen v. Zedlitz in Stammfolgen bis zur Gegenwart. Berlin 1938. - Peter Mainka. Freiherren