Wisch und Umgegend/44

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Wisch und Umgegend
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Lande fand der vorhistorische Mensch ferner eine Erdart, nämlich den Thon, woraus er allerlei Gefäße herstellte.

Die Wohnungen des Menschen dieser entlegenen Zeit waren keine modernen Paläste. Es waren größtenteils Pfahlbauten. Wie verlautet, hat man früher Pfahlbauten nördlich vom Holmer Hof gefunden. Vielleicht deutet auch der Name „Blockhaus” auf solche vorhistorische Bauten. Die Pfahlbauer waren eifrige Fischer und verstanden sich darauf, Netze anzufertigen. Da die Netze beschwert wurden, wird der Fang schon ähnlich wie heute betrieben worden sein. Die Menschen lebten gesellig. Die Pfahlbaudörfer standen im Wasser. Starke Pfähle stützten den kleinen Bau und bewahrten ihn vor den Wogen. Zugleich war man gegen den Angriff wilder Tiere gesichert und den Fischgründen sehr nahe. Mit seinem Steinbeil fällte der Pfahlbauer starke Bäume, höhlte sie aus, und - der Kahn war fertig. Auch hielt er sich Haustiere. Kuh und Ziege lieferten ihm Milch und das Schaf Wolle. „Die Katze wärmte sich am Herdfeuer, und der Hund bewachte die Inselhütte. Für seine Wiederkäuer dörrte der Mensch das Wiesengras. Man kannte die Früchte des wilden Apfelbaumes, dörrte sie, trieb Ackerbau und buk Brot.” Woher weiß man das? Gar manches, was des Mensch dazumal brauchte, fiel ins Wasser und wird jetzt aus Seen und Mooren wieder ans Licht gezogen. Überreste von Pfahlbaudörfern hat man namentlich in der Schweiz gefunden. Auch in unserer Gegend sind vielfach Funde aus der Steinzeit gemacht. Die beste Sammlung dieser Art befindet sich in Barsbek. Wir schließen daraus, daß unser Küstengebiet in dieser weitentlegenen Zeit bewohnt gewesen ist. Das Meer mit seinen Austern und Fischen übte damals schon Anziehungskraft aus. Woher weiß man das? Man hat Steinwerkzeuge in Kehrichthaufen nahe der Meeresküste unter Haufen von Austerschalen und Fischgräten angetroffen.

Den Toten errichtete man gewaltige Gräber, Riesenbetten genannt. Es sind Steinkammern, in denen unverbrannte Leichen zumeist in sitzender Stellung begraben liegen. Solche Riesenbetten waren noch in unserm Jahrhundert in unserer Gegend zu finden. Ein alter Mann erzählte mir, daß er als Knabe oft sein Mittagsschläfchen in einer Steinkammer gehalten habe.

Auf die Steinzeit folgte die Bronzezeit. Bronze ist eine Mischung (Legierung) von Kupfer und Zinn. Dolche, Schwerter, Messer, Löffel, Beile, Schmucksachen, alles wurde aus der goldglänzenden Bronze bereitet.