Wisch und Umgegend/05
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Oster- und Westerwisch
Es gab ehemals ein Oster- und Westerwisch. »Osterwischen« giebt es noch in der Gegend von Brasilien. Nach der letzten großen Flut, also die vom Jahre 1872, die stellenweise Grund und Boden stark aufwühlte, entdeckte man bei Kalifornien Hausplätze. Die einzelnen Räume, Stuben, Ställe und Küche, waren teilweise noch zu erkennen. Auch findet man am Ostseestrande vielfach Ziegelsteine, die durch die nie ruhende Thätigkeit des Meeres stark gerundet sind. Man darf darnach wohl die Vermutung aussprechen, daß Osterwisch am Meere lag, aber untergegangen ist. Wenn nun unser jetziges Dorf im Jahre 1286 Osterwisch hieß, so liegt ja nicht nur die Möglichkeit, sondern die Wahrscheinlichkeit vor, daß der von den Fluten verschlungene Ort hier wieder aufgebaut wurde.
Wenn wir uns nun auf Jessiens Bericht, wonach unser Dorf im Jahre 1286 Osterwisch benannt worden ist, unbedingt verlassen können, so liegt die Frage zur Beantwortung vor, wo Alt- oder Westerwisch gelegen sein mag.
Im Jahre 1216 wurde der holsteinische Edelmann Marquard von Stenwer mit der Salzenwiese und dem anliegenden Walde belehnt. Ihm wurde in der Wiese eine Hufe verliehen, die von aller Schatzung frei war. Jedenfalls ging der Anbau der damals noch unkultivierten Probstei von der Salzenwiese aus, weil man hier wenig Holz auszuroden hatte; außerdem waren die Fische leicht zu haben. Pastor Jessien bemerkt dazu: »Der erste Anbau der Salzenwiese und der Probstei begann im Jahre 1216, indem Marquard von Stenwer anfing, die ihm geschenkte Hufe urbar zu machen und irren uns schwerlich, wenn wir Marquards Hufe wieder zu erkennen vermeinen in Fernwisch, welcher Besitz noch
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