Topographie Holstein 1841/I-Z/463
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- 119 fast alle mit Ziegeldach versehene Häuser und 1100 Einwohner hat, ist lebhaft durch Handel und Schifffahrt, und hat eine besonders freundliche Lage an der Stör. (Ueber die einzelnen zum Kirchdorfe gehörenden Höfe und Stellen s. Dammducht und Uhrendorferducht.) - Bei dem Ladeplatze an der Mündung der Stör ist ein Winterhafen, welcher bei gewöhnlicher Fluth 7-8' tief ist und 16 bis 20 Fahrzeuge aufnehmen kann. - Bei Wevelsfleth ist eine große Königliche Fähre über die Stör, welche 4 Wagen aufnehmen kann; die Schifffahrt auf der Stör ist hier nicht unbedeutend und gewährt manchen Vortheil. - Die ehemalige Kirche stand vor dem Jahre 1503 bei Hollerwettern am Außendeiche, mußte aber abgebrochen werden und ward 1593 an der jetzigen Stelle erbauet. Sie ist nur klein, aber freundlich, hat eine Orgel und ein hölzernes Glockenhaus mit einer Thurmspitze, welche 1817 erbauet ward und 11,500 kostete. - Im vorigen Jahrhunderte befand sich in der Kirche ein Bild, worauf ein Mann mit einer Armbrust einen Apfel auf dem Kopfe eines Kindes durchschießt. Unter dem Gemälde stand: daß Henning v. Wulf, Hauptmann der Wilstermarsch in Dammducht, von dem Könige Christian I. im Jahre 1472 vertrieben, seine Güter eingezogen worden, er darauf nach Dithmarschen geflohen und dort von den Einwohnern erschlagen sei. - Die beiden Prediger ernennt der König. - In Wevelsfleth ist der General-Superintendent der beiden Herzogthümer, Johannes Hudemann, am 12. October 1606 geboren. - Eingepfarrt sind: Altenfelderducht, Außendeich, am Berge, Groß- und Klein-Besen, Dammducht, Deichreihe, Dorf, Dorfsaußendeich, am Hafen, in der Hörn, Hollerwettern, Humsterdorf, am Kirchhofe, Landscheide, in den Mauern, Mühlendorf, Neustadt, Roßkopf, auf der Stöpe, Störort, Uhrendorf (Wevelsflether-Uhrendorf), Groß- und Klein-Wisch - Schule in zwei Classen (116 K.). - Eine Stiftung für Arme des Kirchspiels aus dem Jahre 1723 heißt die Steinmann-Scmidtsche. - Unter den Einwohnern sind: 13 Krüger, 9 Höker, 5 Brenner, 3 Brauer, 7 Bäcker, 4 Schlachter, 2 Schmiede, 2 Glaser, 3 Maler, 2 Böttcher, 1 Rademacher, 8 Tischler, 4 Maurer, 1 Lederfabrikant, 10 Schuster und 8 Schneider. Im Dorfe wohnt eine Hebamme. - Hier ist eine Zollcontrolle, und auch wohnt hier der Kirchspielvogt. - Eine Brand- und Möbelgilde ist zugleich Schützengilde. - Am ersten Sonntage und Montage nach Trinitatis wird hier ein sehr besuchter Jahrmarkt gehalten. - Während des Schwedenkrieges, im Jahre 1645, litt Wevelsfleth bedeutend und die Ausgaben des Kirchspiels betrugen für ein Jahr 27,000 . - Im Jahre 1717 am 25. Decbr. war hier eine solche Ueberschwemmung, daß das Wasser bis zum Altare in der Kirche stand; auch in den Jahren 1751 und 1756 litt das ganze Kirchspiel durch Sturmfluthen bedeutend. - Bei anhaltendem Ostwinde hat man hier in der Elbe, wo vormals der alte Kirchhof lag, noch Leichensteine gefunden.
- Wevelsflether-Uhrendorferducht
- s. Uhrendorferducht.
- Wevezvlete
- s. Wevelsfleth.
- Wicheldorf
- s. Grömitz.
- Wichelweg
- s. Bekhof.
- Wiebelsche-Scheune
- s. Breitenburg.
- Wiedenborstel
- Dorf 1 1/4 M. nordöstlich von Kellinghusen; Ksp. Kellinghusen. - Von diesem Dorfe, welches in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Henneke Sehestedts Eigenthum war, gehören 3 Vollh. zum Kloster