Topographie Holstein 1841/I-Z/227
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- Pinnebergerdorf
- ein für sich bestehendes, durch eine steinerne Brücke über die Pinnaue mit dem Flecken Pinneberg zusammenhängendes Dorf; Amt Pinneberg; Haus- und Waldvogtei; Kirchspiel Rellingen. - Es enthält 2 Vollh., 3 Halbh., 10 Drittelh., 2 Sechstelh., 1 Zweineuntelh., 3 Neuntelh., 2 Zweizwölftelh., 3 Zwölftelh. und 7 Anbauerstellen. (1 65/144 Pfl.). - Schule (90 K.). - Zahl der Einwohner: 381, worunter 1 Krüger und 1 Schmied und Rademacher. - Transit- und Frachtfuhrleute müssen für die Passage hier Baumgeld erlegen. - Areal: 638 Steuert., von denen vormals 45 Steuert. an Einwohner in Pinneberg verkauft worden sind. Der Boden ist theils lehmigt, theils sandigt und sehr fruchtbar; die Wiesen sind moorigt und werden leicht von der Pinnaue überschwemmt. Hölzungen sind nicht da, und die Möre meistentheils vergraben.
- Pinningkamp
- s. Cismar.
- Plageberg
- s. Charlottenberg.
- Platenrönne
- s. Menghusen.
- Plessensche Wildniß
- s. Wildniß.
- Pletzen, im
- s. Osterrade.
- Plirup
- s. Westerrönfeld.
- Plön
- (vorm. Plone); Stadt zwischen dem großen und kleinen Plöner-See, in einer höchst anmuthigen Gegend. Br. 54°9'26"; L. 28°4'30".
- Dieser Ort war schon berühmt, als die Wenden das Wagerland beherrschten. Der christliche Fürst Gottschalk in Wenden war von seinen eigenen Unterthanen umgebracht und Cruco zu ihrem Fürsten erwählt worden; Buthue, Gottschalks ältester Sohn, nahm in der Hoffnung, mit Hülfe der Sachsen, sich des Wagerlandes als seines väterlichen Eigenthumes wieder zu bemächtigen, im Jahre 1067 die feste Stadt Plön ein, und besetzte sie mit seinen Kriegsschaaren; sie wurde aber gleich darauf von den Wenden belagert und Buthue durch Hungersnoth gezwungen, sich mit seinen Kriegern zu ergeben, welche mit ihm außerhalb des Schlosses Plön getödtet wurden. Im Anfange des 12. Jahrhunderts ward Cruco auf der Plöner Burg von einem von den Prinzen Heinrich (Bruder des Buthue) dazu angeworbenen dänischen Bedienten mit einem Beile erschlagen. Im Jahre 1128 belagerte der Fürst Schwentepolch, mit Hülfe der Holsteiner, Plön, in welcher sich sein Bruder befand; aber die Brüder schlossen einen Vergleich und theilten das Land unter sich. Zur Zeit des Krieges zwischen dem Herzoge Heinrich und dem Markgrafen Albrecht dem Bären, wegen des Herzogthums Sachsen, belagerten die Holsteiner Plön, welches damals für die stärkste Festung des Wagerlandes gehalten ward, und eroberten und zerstörten sie. Einige Zeit darauf, etwa 1150, ließ der Graf Adolph II. eine neue Burg auf einer Insel im Plöner-See wieder erbauen, welche aber, weil der Grund unsicher war, im Jahre 1173 abgebrochen und am Ufer des Sees, auf dem sogenannten Bischofsberge wieder erbauet ward; 1189 ward die neue Burg von Heinrich dem Löwen eingenommen und stärker befestigt, und 1201 von dem Herzoge Waldemar, nachdem er den Grafen Adolph III. besiegt hatte, und blieb darauf bis 1227 in der Gewalt der Dänen. Im Jahre 1236 ertheilte der Graf Adolph IV. dieser Stadt das lübsche Recht, mehrere Privilegien und das Wappen, welches aus zwei Thürmen mit einem Nesselblatte in der Mitte bestand. Von dem