Topographie Holstein 1841/A-H/235
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- 34 Instenstellen, (mit Halloh 20 11/32 Pfl.) Von diesen sind 3 Vollh., 1 Halbh., 1 Doppelkathe und 1 Kathe ausgebauet. Eine Anbauerstelle (1/4 H.) heißt Baß, und 2 Kathen heißen Eekhorst (Eichhorst). - In der ältesten Zeit war hier eine, zu Neumünster gehörige, Capelle, welche von dem Herzoge Carl Friedrich zur Pfarrkirche erhoben ward, und zu der die Dörfer Latendorf und Heidmühlen gelegt wurden. Die jetzige Kirche ward in den Jahren 1771 und 1772 auf Kosten der Kaiserin Katharina II., von dem Baumeister Richter erbauet, und erhielt von dem Kaiser Paul zu ihrer Unterhaltung und Auszierung ein Geschenk von 4000 . Sie ist achteckigt, hat einen, daran stehenden 100 Fuß hohen, Thurm und eine Orgel. - Der König ernennt den Prediger. - Eingepfarrt sind, vom Amte Neumünster: Augustenhof, Baß, Brokenlande, Eekhorst, Großenaspe, Halloh, Heidmühlen (z. Thl.), Latendorf, Littlo, Vierkamp. Vom Amte Segeberg: Ebertslohe, Fehrenbötel, Heidmühlen (z. Thl.), Radesforde, Schönmoor. - Schule (190 K.). - Zahl der Einwohner: 804, worunter 1 Krüger, Brenner und Brauer, 2 Höker, 2 Schmiede, 1 Zimmermann, 1 Maurer, 3 Schneider, 5 Schuster, 2 Rademacher und 10 Weber; auch wohnt im Dorfe eine Hebamme. - Areal: 3366 Steuert. - Der Boden ist zum Theil steinigt, zum Theil lehmigt und sandigt; die Wiesen sind größtentheils fruchtbar; östlich vom Dorfe liegt eine große Strecke Haideland, welches zum Halloher Gehege genommen, und mit Tannen besaamt ist; die Hufner haben keine Holzantheile; Moor ist zum Bedarf. Ein großer Berg, südöstlich vom Dorfe, heißt Ketelfiert. - Im Jahre 1199 verkaufte der Graf Adolph die Zehnten dieses Dorfes an das Neumünstersche Kloster, und in demselben Jahrhunderte schenkte Liefhelm v. Horge 3 1/2 Hufen, und Gottschalk von Eckeneförde 1 1/2 Hufe in diesem Dorfe demselben Kloster. Nicolaus von Krummendiek schenkte 1336 der Kirche hieselbst eine Wassermühle in Bulle (vielleicht Bole). - Im Jahre 1565 rückten hier auf Befehl des Herzogs Adolph 100 gerüstete wehrhafte Bürger der Stadt Schleswig ein; 1627 zerstörten die Kaiserlichen einen Theil des Dorfes, wobei 11 Einwohner getödtet wurden, und 1644 heißt es in einem Berichte: „daß die schwedischen Kriegsvölker mit Rauben, Morden, Sengen, Brennen, Schänden und dergleichen mehr denn Türk-Barbarische Thaten begangen, so daß viele Leute aus Gram Todes verfahren sind.“
- Großenbrode
- adeliches Gut an der nordöstlichen Spitze des Herzogthums, und am Fehmarnschen Sunde, im Oldenburger Güterdistricte; Ksp. Großenbrode. - Das, zum Amte Segeberg gehörig gewesene, Dorf Großenbrode ward im Jahre 1640 unter die adelichen Güter aufgenommen, und als solches, von dem Könige Christian IV., dem Grafen Christian von Pentz überlassen; nach ihm erhielt es Hans Rantzau zu Neuhaus, welcher 1655 starb; darauf seine Wittwe Ida, starb 1684; dann deren Sohn Cay Rantzau zu Neuhaus, starb 1704; 1711 der Landrath Cay Rantzau zu Löhrsdorf, Satjewitz, Clausdorf und Rethwisch; 1738 der hannöversche Oberkammerherr Graf Ernst August von Bülow, zu Löhrsdorf, Satjewitz, Siggen und Emkendorf, worauf es an den Baron Friedrich Ulrich von Bülow kam; 1781 an den General Grafen v. Hardenberg; 1787 an den Geheimenrath Grafen von Hardenberg-Reventlov; 1791 an den Geh. Conferenzrath Wulf Heinrich von Thienen zu Sierhagen und Löhrsdorf; seit 1809 besaß es der Geh. Conferenzrath Christian August Graf von Hardenberg-Reventlov, welcher am 16. Septbr. 1840 starb. Jetzt ist die Kammerherrin Ida, Gräfin v. Holck-Hardenberg-Reventlov Besitzerin. - Großenbrode, dessen Name von dem wendischen Worte Brode (Fähre) abgeleitet wird, besteht aus dem Kirchdorfe