Topographie Holstein 1841/A-H/167
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- Elersdorf
- ein ehemaliges Dorf im Ksp. Oldesloe, welches der Bischof Johannes von Ratzeburg, im Jahre 1482, von Heinrich Vieregge für das Bisthum kaufte.
- Elhornsberg
- s. Martinsrade.
- Elisenkathe
- s. Kuhlen.
- Ellerau
- zerstreut liegendes Dorf, 2 M. südwestlich von Bramstedt, im Gute Caden; Ksp. Quickborn. - Dieses Dorf, welches nicht nach Vollhufen, Halbhufen u. s. w. eingetheilt ist (s. Alvesloe), enthält 3 Hufen (von 40 Steuert. und darüber), 8 Hufen (von 20 bis 40 Ton.), 4 Hufen (von 12 bis 20 Ton.), 14 Kathen (von 2 bis 12 Ton.) und 8 Instenstellen (von 2 Ton. und darunter); 3 Hufen und 1 Kathe sind ausgebauet; die Eine ist eine Erbpachtstelle an der Grönaue belegen und wird Meierhof genannt. - Schule (125 K.). - Hier ist ein Wirthshaus und ein Armenhaus. - Zahl der Einwohner: (s. Caden), worunter 1 Handelstreibender, 2 Höker, 1 Zimmermann, 1 Rademacher, 1 Drechsler, 1 Schmied, 3 Weber, 2 Schneider, 2 Schuster und 2 Dachdecker. - Areal: 1000 Ton., (683 Steuert.). - Der Boden ist größtentheils lehmigt, aber kaltgründigt und nicht sehr fruchtbar; die Möre sind vergraben.
- Ellerauerheide
- s. Quickborn.
- Ellerbek
- (vorm. Elrebeke); Dorf am Kieler Hafen, Kiel fast gerade gegenüber, südlich von der Mündung der Schwentine, größtentheils zum Kloster Preetz gehörig; Ksp. Elmschenhagen. - Dieses Dorf, welches im Jahre 1286 eine eigene Kirche hatte, die aber 1327 nicht mehr da war, enthält 4 Vollh., 25 Kathen und 9 Instenstellen, (6 1/4 Pfl.). Ein Theil des Dorfes nahe am Strande heißt Ellerbeker-Ort, von denen 4 Kathen zum Amte Kiel gehören. Im Dorfe sind 2 Wirthshäuser. - Schule (97 K.). - Zahl der Einwohner: 449. Handwerker sind hier: 3 Weber, die auch Baumwollenweberei betreiben, 2 Schuster, 1 Schmied, 1 Bäcker, 1 Tischler und 9 Schiffszimmerleute, welche auf der Kieler Schiffswerfte arbeiten. Die übrigen Einwohner ernähren sich, bis auf Wenige welche Ackerbau treiben, vom Fischfange, Räuchern der Fische und der Bootfahrt zwischen Ellerbek und Kiel. Die Fischerei liefert Heringe, Butten, Dorsche, Aale, Krabben, Muscheln und besonders viele Breitlinge (elupea sprattus), welche hier theils geräuchert unter dem Namen Kieler Sprotten und theils gesalzen in bedeutender Menge verkauft, und auch nach Kopenhagen, Hamburg und weiter hin versandt werden. - Die Fährgerechtigkeit mit Böten steht allein den 4 Hufnern zu, welche Fährpächter halten. Zwei Einwohner fahren mit Jachten nach Skagen, wo sie Schollen, Butten und Hummer holen. - Aus einer ehemaligen Brandgilde ist eine Schützengilde entstanden, welche jährlich am Donnerstage und Freitage nach der Kieler Johannis-Marktwoche gehalten wird. - Im Jahre 1838 ward Ellerbek zur See-Enrollirung verpflichtet. - Areal: 181 Steuert. - Der Boden ist ein sehr guter Mittelboden, aber hügeligt und sehr quellenreich; die Wiesen sind bedeutend und können zum Theil bewässert werden; Hölzung ist nicht da und die Hufner erhalten jedes zweite Jahr jeder 5 Faden Deputatholz aus den klösterlichen Gehegen, und haben das Recht eine gewisse Anzahl Torf auf dem Havighorster Moore stechen zu lassen. - Am 1. April 1771 ward ein Theil des Dorfes durch eine Feuersbrunst verwüstet, wobei einige Menschen den Tod fanden. - Die erwähnte ehemalige Kirche soll, der Sage nach, auf der Schützenkoppel gestanden haben; zwei, der Dorfschaft gehörige, Koppeln heißen noch jetzt Karkschlag.