Topographie Holstein 1841/A-H/160
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- Richtung fließt, und sich dann in den südlichen Theil des Barkauer-Sees ergießt, wird gewöhnlich als Ursprung der Eider angenommen, dürfte aber schwerlich dafür anzusehen sein. Bei Bissee wendet sich die Eider südwestlich nach Brügge, nimmt südlich von diesem Dorfe die Wackenbek auf, und fließt dann in nordwestlicher Richtung auf Reesdorf zu. Westlich von diesem Orte nimmt sie den Abfluß des Einfelder- und des Bordesholmer-Sees, so wie den des Schmalstedter-Mühlenteichs auf, wendet sich dann, hier 40 bis 60 Fuß breit, in nördlicher Richtung nach Voorde, wo sie eine Mühle treibt, und Schulenhof, und erweitert sich hier zu einem See, Schulen-See oder Schulen-Eider genannt. Darauf wendet sie ihren Lauf nach Westen auf Hammer zu, und nimmt den Abfluß des Ruß-Sees und des Dreck-Sees auf. Bei Steinfurth theilt sie sich in zwei Arme, von denen der nördliche eine Kornmühle, der südliche eine Papiermühle treibt. Nachdem sie noch einen Abfluß des Hausdorfer-Sees aufgenommen hat, fließt sie bei Marutendorf in den Westen-See. Aus diesem strömt sie in nördlicher Richtung nach Achterwehr, wo sie in den Flemhuder-See tritt, und bildet dann von der nördlichen Seite desselben an, bis Rendsburg, unter dem Namen Ober-Eider mit einigen Ausnahmen das Bett des Schleswig-Holsteinischen Canals. Diese letzte Strecke ist aber gegenwärtig etwas kürzer als der frühere Theil des Flusses, indem der Canal an mehreren Stellen das Bette der Eider wegen ihrer großen Krümmungen verläßt. Diese abgeschnittenen Arme, von denen unter andern einer bei dem Dorfe Krummwisch, und ein anderer bei Sehestedt und Osterrade vorüber floß, führen noch den Namen alte Eider. Bei Rendsburg, wo sie 3 Mühlen: die herrschaftliche Kornmühle, die in der Altstadt belegene Lohmühle und eine, am Jungfernstiege belegene, Oel- und Graupenmühle treibt, theilt sie sich in 4 Arme, welche bei ihrer Vereinigung einen kleinen Hafen bilden, wo Schiffe von etwa 30 Commerzlasten ankern können, während der größere Hafen durch den nördlichsten breitern Arm gebildet wird. Nun fließt sie unter der Benennung Unter-Eider, gewöhnlich 200 Fuß breit, in südwestlicher Richtung auf Bokelhoop zu, auf welcher Strecke sie auf der Holsteinischen Seite die Wehraue, Jevenaue, Luhnaue, Haaleraue und Gieselaue aufnimmt. Indem sie dann wieder in nördlicher Richtung fließt, nimmt sie in der Nähe der Hohnerfähre die Sorge von der Schleswigschen Seite auf, geht bei einer Breite von 400 bis 600 Fuß, nachdem sie die Tieleraue und Brooklandsaue von Dithmarschen aufgenommen hat, nach Friedrichstadt, wo das Wasser der Treene durch 3 große Abwässerungs-Schleusen in die Eider geleitet wird. Dann strömt sie nach Tönning, hier etwa 900 Fuß breit, und mündet zwischen Dithmarschen und Eiderstedt, mit einer Breite von 1 1/2 M. in die Nordsee. Ihr Lauf beträgt 20 Meilen. Sie ist schiffbar von der Mündung bis zum Flemhuder-See, und ihre Tiefe beträgt von diesem See an wenigstens 10 1/2 Fuß, bei Tönning in der Strömung, selbst bei der hohlsten Ebbe, 14 bis 15 Fuß, und stellenweise 50 Fuß. Das Fahrwasser an der Mündung, welches sehr dem Treibeise ausgesetzt ist, wird durch 2 Reihen Tonnen bezeichnet. Der mittlere Unterschied zwischen Ebbe und Fluth ist: bei Rendsburg: 3 1/2 Fuß, bei der Hohnerfähre 5 1/3 Fuß, bei Friedrichstadt 8 1/4 Fuß, bei Tönning 8 1/2 Fuß, bei Vollerwik 8 3/4 Fuß und bei der Eidermündung 9 1/2 Fuß. Von Rendsburg bis Tönning führen bei Lexfähre, Hohnerfähre, Bargen, Süderstapel, Friedrichstadt, Wollersum und Tönning Fähren über dieselbe; ferner sind bloß für Fußgänger Fähren bei Klint, Nübbel, Tielenhemme, Pahlhude, Horst, Kibitzmoor, Bösbüttel und Sarfähre. Brücken führen über die Eider bei Bissee, Brügge, Gr. Buchwald, Reesdorf,