Topographie Holstein 1841/002
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Bewohnern, die er aus Flandern, Holland, Friesland und Westphalen berufen hatte, die Gegenden um Bornhöved, Segeberg, an der Trave und Schwentine den nach Wagrien auswandernden Holsteinern an. Aus den Verhältnissen der neuen Ankömmlinge zu den eingebornen Wenden ist die Verdrängung der wendischen Sprache herzuleiten.
Der Graf Adolph II. regierte bis 1164. Seine Fehden mit den Obotriten und seine Einmischung in die dänischen Streitigkeiten hatten keine dauernden Folgen. In der Regierungszeit des Grafen Adolph III. entstanden die Streitigkeiten zwischen dem Kaiser Friedrich I. und dem Herzoge von Sachsen, Heinrich dem Löwen, und als durch die über den Herzog verhängte Reichsacht ein Krieg ausbrach, begleitete der Graf Adolph als Vasal des Kaisers ihn auf seinem Zuge nach Palästina. Heinrich der Löwe kehrte unterdessen aus seinem Exil, aus Britannien, zurück und bemächtigte sich Holsteins (1192). Als der Graf Adolph den Besitz seines Landes wieder erhalten hatte, brach ein Krieg gegen den König der Dänen aus und Waldemar unterwarf sich in dem Laufe desselben das ganze Nordalbingien, das ihm von dem Kaiser Friedrich II. übertragen ward. Nach der Gefangennehmung dieses Königs, 1223, gelangte 1225 der Graf Adolph IV. für sich selbst, nicht für seinen noch lebenden Vater, wieder zu dem Besitze seiner Länder, und bei des Königs Freilassung mußten sie ihm förmlich abgetreten werden, und über die entstandenen Streitigkeiten entschied im Jahre 1227 die Schlacht bei Bornhöved für den Grafen. Zwölf Jahre darauf entsagte er der Regierung und trat in den Orden der Franziscaner. Von seinen Söhnen Johann und Gerhard entstand die Kielische und die Rendsburgische Linie, und nach dem Tode des Ersten wurden die von ihm nachgelassenen Länder unter seine Söhne, Adolph V. und Johann II. getheilt. Nach Gerhards Tode, 1281, erhielt dessen Sohn Adolph einen Theil im südlichen Stormarn; die beiden andern, Heinrich I. und Gerhard II. theilten die übrigen Besitzungen. Der Graf Adolph V. starb 1308 ohne Erben, und Johann II. theilte den ihm nun zugefallenen Antheil der Kielischen Linie mit seinen Brudersöhnen, Heinrich und Gerhard, und war gezwungen, auch sein eigenes Land mit seinen Söhnen zu theilen. Die Söhne (Einer derselben, Adolph VI., ward in Segeberg ermordet), starben früher, als der Vater, den nach ihrem Tode der aufrührerische Adel des Landes gefangen hielt. Dessen Vettern, die beiden Grafen Gerhard, theilten unter sich seine Länder. Im Jahre 1316 erscheinen der Sohn Heinrichs I., Gerhard der Große, und der Sohn Gerhards II., Johann der Milde, als alleinige Regenten. Gerhard der Große ward 1340 in Jütland durch Meuchelmord getödtet. Ihm folgten in der Regierung seine Söhne, Heinrich der Eiserne und Nicolaus. Johann starb 1359 und ihm folgte sein Sohn, Adolph VII. im Wagrischen Antheile. Nach dem Tode Heinrichs des Eisernen theilten dessen Söhne, Gerhard IV., Albrecht und Heinrich unter sich seine Lande. Adolph VII. starb 1390 und mit ihm erlosch die Linie Gerhard I. Die nachgelassenen Lande theilten Nicolaus und seine drei Neffen, aber die Theilungsurkunde läßt die genauen Bestimmungen dieser Theilung in Dunkel. Von den drei Brüdern fielen Albrecht 1403, und Gerhard 1404 im Dithmarsischen Kriege. Der Graf Albrecht war nicht beerbt; der Herzog Gerhard hinterließ drei unmündige Söhne, Heinrich, Adolph und Gerhard. In dem Jahre 1435 war Adolph VIII. allein noch am Leben; Heinrich war 1427 und Gerhard