Stuhlsetzer

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Ein Stuhlsetzer war (oder ist) jemand, der:

  • einen Wirkstuhl einrichtet, also die Maschine vorbereitet: Garn einfädeln, Kettfäden spannen, Maschineneinstellungen vornehmen.
  • Reparaturen oder Umbauten am Stuhl vornimmt, damit unterschiedliche Stoffe oder Muster produziert werden können.
  • Fehlerquellen im Produktionsprozess am Stuhl findet und behebt.

Man könnte sagen: Ein hochqualifizierter Maschineneinrichter speziell für Wirkmaschinen oder Webmaschinen.

Früher war das ein sehr wichtiger Beruf in Textilregionen (z.B. in Sachsen, im Schwabenland, im Ruhrgebiet, in der Schweiz). Heute ist vieles automatisiert, aber solche Spezialisten sind in der industriellen Textilproduktion immer noch gefragt. [1] [2]


  • Der Stuhlsetzer sorgt dafür, dass der Stuhl richtig „bespannt“ und „eingefädelt“ ist und optimal für das jeweilige Produkt arbeitet.
  • Der Stuhlschlosser sorgt dafür, dass der Stuhl technisch/mechanisch einwandfrei funktioniert.
  1. "Die Anfänge der Wirkerei in Limbach und Umgebung im 18. Jahrhundert" Dieser Artikel beleuchtet die Entwicklung der Wirkerei in Limbach und geht auf die technischen Anforderungen der Wirkstühle ein. Es wird erläutert, dass für das Wirken mit Seide eine Feinheit von mindestens 22 Nadeln pro Zoll erforderlich war, was höchste Präzision beim Bau und der Einrichtung der Wirkstühle verlangte. Der Stuhlsetzer spielte dabei eine entscheidende Rolle, um diese Präzision zu gewährleisten. https://shb.journals.qucosa.de/shb/article/download/103/150/151
  2. "Jüdische Seidenunternehmer und die soziale Ordnung zur Zeit Friedrichs II." Dieses Werk behandelt die Entwicklung der Seidenindustrie unter Friedrich II. und erwähnt die Einführung des sogenannten Mühlenstuhls durch Matthias Tschudi im Jahr 1753. Dieser ermöglichte es erstmals, mehrere Bänder gleichzeitig auf einem Webstuhl herzustellen, was die Bandweberei erheblich rentabler machte. Die Anschaffung und Einrichtung solcher spezialisierten Webstühle erforderte das Fachwissen von Stuhlsetzern, um die Maschinen optimal für die Produktion vorzubereiten. https://biblioscout.net/content/10.35998/9783830542483.pdf