Stiftung Stoye/Band 50/309

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Stiftung Stoye/Band 50
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Torgau

Michael Torgau Sein und seines Weibes Christinen Testament Stadtgerichte Leisnig Band 12, Nr. 50 [1630] 74 4. Februar 1630. Michael Torgau und sein Weib Christina bringen ihren letzten Willen zu Papier. Sie setzen sich gegenseitig zum Alleinerben ein. Darüber hinaus sollen seine engsten Verwandten 200 fl und das Heergerät bekommen, jedoch erst ein Jahr nach seinem Tode. Christinas ausländischer Bruder oder seine Kinder sollen nach ihrem Ableben 200 fl bekommen. Sollte sich der Bruder nicht innerhalb von 6 Jahren in Leißnig einfinden und das Erbe antreten, dann sollen diese 200 Gulden der Kirche anheimfallen und zur Erbauung eines neuen Taufsteines mit einem zinnernen Taufbecken verwendet werden. Es soll darauf folgende Inschrift angebracht werden: »Christina Hermstorffin, Herrn Thomas Wetzigs hinderlaßene Witbe, und Herrn Michael Torgens zum anderen mahl vertraute eheliche Hausfrau, hat diesen Tauffstein dem Herrn Christo zu Ehren machen laßen«. Überdies sollen die vier Kinder ihres verstorbenen Stiefbruders Lorenz, als Catharina, Hans Kunaths Weib, Anna Thomas Zentners Weib und die ledigen Töchter Ursula und Christina 200 Gulden bekommen. Sollte eines der Geschwister sterben, so soll dessen Anteil auf deren Kinder verfallen, stirbt es ohne Leibeserben, dann sollen deren Anteil die anderen Geschwister bekommen. Hinterlegt beim Rat der Stadt Leisnig am 20. Juli 1630. Unterschrieben von Hans Haupt, der Zeit Bürgermeister zu Leisnig. Pangratius Prelhuff Gerichtsschöppe und Michael Torgau. Anmerkungen: Zu Michael Torgau siehe auch Band 39, Seite 437 der Schriftenreihe der Stiftung Stoye (Michael Torgens Inventar und Teilung, Stadtgerichte Leisnig Band 5, Nr. 5 vom 06.03.1630). Dort wird seine Frau Dorothea genannt. Desgleichen in einem von Michael Torgau persönlich unterschriebenen Testament vom 04.02.1630. In dem im Band 12 Nr. 50 der Stadtgerichte Leisnig verzeichneten Testament heißt sie jedoch Christina. Vermutlich hat sich hier der Stadtschreiber verschrieben. Nach Kamprads Leisniger Chronik (Seite 141.II) war Michael Torgau 1616 erstmals im Stadtrat, danach noch 1621, 1625, 1628, letztmalig 1629. In diesem Jahr soll er am 18. Februar 1629 verstorben sein. Das ist falsch. Nach obiger Regeste machte er am 04.02.1630 sein Testament und am 6. März 1630 wird seine Verlassenschaft geteilt (Band 39). Wie dort verzeichnet ist, starb der Bürger und Handelsmann Michael Torgau am 09.02.1630 ohne Leibeserben. Sowohl im Aufgebotsbuch als auch im Totenbuch fehlen Namensträger Torgau. Sehr wahrscheinlich ist er von auswärts zugezogen. Im Landsteuer-Register erscheint er nur 1612 und 1628. Johann Kamprad; Leisniger Chronik, Seite 190.I [1753]. Anno 1610 vermacht Michael Torgauens Weib Christina in ihrem Testament der Kirchen 200 Gulden zu einem neuen Taufstein. Vermutlich war Dorothea seine 2. Frau und der Stadtschreiber hatte beim Abfassen des Testamentes am 04.03.1630 noch den Namen der 1. Frau im Kopf?

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Vgl. dazu auch Berthold, Rüdiger: Genealogische Quellen zur Stadt Leisnig in Sachsen. Schriftenreihe der Stiftung Stoye. Marburg/Lahn: Stiftung Stoye 2004, Band 39, S. 437 ff.

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