Stiftung Stoye/Band 50/307
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Thiele Urban Thiele Testament Stadtgerichte Leisnig Band 13, Nr. 21 [1660] 16.08.1660. Urban Thiele, Tagelöhner, begibt sich in des Herrn Stadtrichters Eraßmus Harrasens Haus, im anderen Viertel der Stadt gelegen, um seinen letzten Willen zu Papier zu bringen. Anwesend sind noch die Gerichtsschöppen David Drabitius (Trapitzius) und Johann Gabler (Gebler?), sowie der Gerichts=Actuarius Johann Dietzschke. Er befindet Seine beiden Muhmen (Tanten) Anna Wagner, Augustin Wagners zu Kukeland hinterlassene Witwe und Maria Seidel, Hans Seidels Witwe, sollen sein allhier in der hinteren Gasse im 4. Viertel, zwischen Hans Hofmann und Hans Rechenberg Häusern gelegenes Wohnhaus, wegen empfangener vielfältiger Liebe und Treue, erhalten. Er macht Angaben, wie die beiden die Räume im Hause nutzen sollen. Auch sollen sie das noch nicht ganz fertig erbaute Haus (1637 abgebrannt) fertigstellen und die Hälfte der restlichen Baukosten übernehmen. Sollten sich die beiden jedoch in dem Hause nicht vertragen, dann soll Maria Seidel das Haus behalten und ihrer Schwester Marie 50 Gulden auf Termine geben. Auch in die auf dem Hause ruhenden Abgaben sollen sie sich teilen. Die Mobilia und alle beweglichen Güter sowie die Schulden vermacht er ebenfalls seinen beiden Muhmen. Vom Gerichts=Aktuarius zu Papier gebracht, mit dem Gerichtssiegel versehen und auf dem Rathause beigelegt unter dem oben genanntren Datum. Gez.: Eraßmus Harras, Stadtrichter, David Drabitius und Hans Gabler, Gerichtsschöppen, Johannes Dietzschke Actuarius Leisnicensis in fidem mpp. Publicatio Den 16. Augusti ao. 1664 ist vorhergehendes Testament in Gegenwart Annen Wagnerin undt Marien Seidelin, als Testaments Erben publiciret worden, vorm sitzenden Rathe, Augustinus Cranach N.P.C. Jud. Act. Juratus mpp. Anmerkungen: Am 24. Juli 1663 stirbt Urban Thiele im Alter von 80 Jahren als Junggeselle (* 1582/83 errechnet). Dieser Eintrag dürfte auf den Testator zutreffen, wofür die Bezeichnung Tagelöhner sowohl im Testament, als auch im Todeseintrag spricht. Auch der Termin der Testamentseröffnung am 16.08. 1664 passt besser zu dem Junggesellen. Hätte er eine Familie gehabt, dann wäre das wohl im Testament erwähnt worden. Dazu passt aber nicht ganz, dass der 80-jährige noch Tanten gehabt haben soll. Deshalb sollte auch der am 12.11.1660 verstorbene Urban Thiele als Testator in Erwägung gezogen werden. Dagegen spricht allerdings, dass das Testament erst 4 Jahre nach dessen Tod eröffnet worden wäre. Muhmen müssen aber nicht unbedingt Tanten sein. Es kann sich auch um andere Verwandte handeln, z. B. Cousinen? 307 | |
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