Stiftung Stoye/Band 50/253

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Stiftung Stoye/Band 50
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Seidendorf

Christina Seidendorf Verlassenschaft Stadtgerichte Leisnig Band 8, Nr. 5 [1662] 58 30.05.1662. Christina Seidendorf ist kurz vorhin verstorben. Sie hatte ein Testament gemacht. Nun erscheint ihr Bruder Michael Seidendorf, Custos zu Wurzen, und bittet um Eröffnung desselben. Er spricht immer von seiner blöden Schwester. Das Testament wurde am 15. Mai 1662 in Caspar Dietzschkens Behausung auf der Neuensorge in Gegenwart des Stadtrichters Georg Scorl und des Schöppen Elias Dietmann aufgenommen und vom Stadtschreiber August Cranach zu Papier gebracht. Ihr Vormund ist Paul Stubenrauch. Als Erben setzt sie ihren Bruder Michael Seidendorf, Caspar Dietzschke und Frau Catharina, Hanß Kamprads Eheweib alle drei zu gleichen Teilen ein. Auch ihren ausländischen Bruder Daniel Seidendorf bedenkt sie. Er soll erben, wenn er wiederkommt. Kommt er nicht zurück, erben die genannten 3 Personen alles. Das Testament wurde am 17.06.1662 in Gegenwart von Michael Seidendorf, Hans Kamprad, Caspar Dietzschke und Paul Stubenrauch eröffnet. Am 19. August 1662 wird ein Inventarium über die Verlassenschaft durch den Stadtrichter Georg Scorl und die Gerichtsschöppen David Drabitius und Franz Kerner erstellt.

Zur Forschung Christina Seidendorf, Tochter des verstorbenen Michael Seidendorf, wurde am 19. Mai 1662 im Alter von 43 Jahren begraben (* 1618/19). Ihre Schwester Maria wird in Leisnig aufgeboten: Georg Keller, ein Witwer und Bader zu Döbeln und Jungfrau Maria, Michael Seidendorfs gewesenen Kürschners allhier (zu Leisnig) nachgelassene eheleibliche Tochter, aufgeboten Dom. 23. post Trinitatis 1643 (= 5. Nov.). Im 1637 einsetzenden Taufbuch von Leisnig gibt es bis 1662 nur eine Taufe Seidendorf. Am 27.09.1638 läßt Magdalena Seidendorf einen unehelichen Sohn Hans taufen. Johann Kamprad o 24.10.1641 Leisnig die Catharina Döche (Dötzschke?). Zu Caspar o Dietzschke gibt es zwei Personen gleichen Namens. Der eine heiratet am 01.12.1644, vermutlich auswärts, eine Ursula N. N. Der andere 1645 die Witwe Dorothea Lorenz (?). Verwandtschaftliche Beziehungen ließen sich zu keinem der Genannten ermitteln.

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Zu Seidendorf siehe auch: Berthold, Rüdiger: Genealogische Quellen zur Stadt Leisnig in Sachsen. Schriftenreihe der Stiftung Stoye. Marburg/Lahn: Stiftung Stoye 2004, Band 39, S. 414 ff. Die dort genannten zwei Michael Seidendorf konnten zu dem oben genannten bisher nicht vorgenommen werden. Für Michael den Jüngeren ist Christina als Tochter zu alt. Eine Heirat vor 1617 (* vor 1596) passt nicht zur Heirat des Vaters Michael dem Älteren (um 1600), es sei denn, dessen Frau Maria wäre zur Heirat, die dann 1595 stattgefunden haben müsste, gerade 16 Jahre alt geworden. Christina könnte aber sehr gut seine Schwester sein, aber warum wird sie dann im Testament des älteren Michael Seidendorf nicht erwähnt?

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