Stiftung Stoye/Band 50/106

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Stiftung Stoye/Band 50
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Datei:Stoye Band 50.pdf Pabstdorf Martin Pabstdorf Erbvergleich der Witwe Justina mit ihren Kindern Stadtgerichte Leisnig Band 11, Seite 380, Nr. [1711] 09.02.1711. Meister Martin Pabstdorf, Bürger und Tuchmacher allhier ist Weihnachten 1708 verstorben. Er hat sein Weib Justina, eine Tochter erster Ehe namens Anna Maria, die mit dem Colditzer Tuchmacher Johann Caspar Schreck verheiratet ist, und zwei Töchter anderer Ehe Maria Justina o Johann Caspar Melzer, Bürger und Tuchscherer zu Döbeln sowie o Jungfer Johanna Elisabeth wie auch ein Söhnlein Gottlieb hinterlassen. Die Witwe Justina hat sich unterdessen mit Tobias Lindner wieder verheiratet. Johann Landschreiber wird als Curator der Tochter Anna Maria genannt, Christian Eckart ist Curator von Maria Justina, Matthias Heilmann ist Curator von Jungfer Johanna Elisabeth und Meister Christian Falckenhagen erscheint als Vormund des Söhnleins Gottlieb. Es wurde folgender gütlicher Vergleich geschlossen: 1. Erstens hat des Söhnleins Gottlieb Vormund Christian Falckenhagen das Heergerät gesucht, dieweiln aber bey hiesigem großen Brande Ao. 1700 den Eltern aller Vorrath an Kleidern, Wäsche und Zuhn (?) in ferner mit verdorben, so sind vom Heergeräth nur 2 alte Mäntel, etwas tägliche Kleidung und etliche Hemden übrig geblieben. All das soll der Stiefvater behalten, weil er den Knaben noch bis zu dessen 14. Lebensjahr unterhalten und ihn ein ordentliches Handwerk erlernen lassen soll. 2. Bezüglich der Mobilien und dem Hausrat haben sich die Erben dahingehend geeinigt, dass diese Dinge der Mutter bleiben sollen, die dann aber auch die vorhandnen Schulden tilgen soll. 3. Die vorhandenen Immobilien und Grundstücke sind, wie nachfolgend aufgeführt taxiret worden: 450 fl das Wohnhaus in der Kirchgasse im dritten Viertel hießiger Stadt. 100 fl die Brandstelle im ersten Viertel hießiger Stadt allwo der selige Pabstdorf vor dem Brand gewohnet hat. 30 fl der doppelte Tuchrahmen im Zwinger mit dabei befindlichen Zubehörungen vor hiesigem Obertor. 140 fl die Scheune mit dem Keller auch vor dem Obertor neben Paul Engelmanns Scheune. 40 fl der Garten zu Döhlen nebst Andreas Buxbaums Felder. 40 fl der Ziegelberg Garten am Grunde oder der so genannten Schlucht. 150 fl die Ziegelwiese an dem Ziegelbach, der alten Ziegelscheune gegenüber. 30 fl 3 Scheffel Moschwitzer Feld unter Liebgens Müllers Felde. 800 fl das Gütlein unter der Liebgens Mühle mit aller Zubehörung an Felde, Wiesenwachs, Obstbäumen, Häußgen und Scheune dabey. Summa 1780 fl die hier nun bei des sel. Pabstdorf Ableben vorhanden gewesen. 40 fl bares Geld an Currant Münze beträgt also die gänzliche Massa haeretitatis dieser Taxa noch gleich Summa ganzer Massa 1820 fl. 106
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