Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/241
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Diese Bestimmung hatte aber nicht den günstigen Erfolg, den man erwartet hatte. Die Trennung der beiden Anstalten hat auch nur gedauert bis 1771, und durch die Gymnasium-Ordnung von 1773 verschwand der Name Pädagogium. Beide Anstalten sollten begriffen sein unter der Benennung „Gymnasium“. Das Directorat wechselte zuerst zwischen den beiden Professoren Henrici und Dusch bis 1789. Dann war Henrici zwei Jahre Director, dann seit Michaelis 1791 wechselte das Amt wieder zwischen Henrici und dem Professor Dr. Jacob Struve. Nach dem Tode Henrici's im September 1794 wurde das ursprüngliche beständige Directorat wieder hergestellt.
Endlich ist noch der Bibliothek hier speciell zu erwähnen, die eine wahre Zierde der Anstalt ist, indem sie eine jede andere Bibliothek der Gelehrtenschulen in unserem Lande an Reichthum übertrifft.[1] Sie enthält die Gesammtzahl der Bände, gegenwärtig etwa 23,000. Zuerst wurde der Grund gelegt durch einen Gichtelianer, Johann Otto Glüsing, der zuletzt in Altona lebte und bei seinem 1727 erfolgten Tode seine gesammte Bibliothek der Lateinischen Schule daselbst vermachte. Dieselbe war reich an Ausgaben der Bibel und der Kirchenväter, so wie an Werken über die Kirchengeschichte. Im Jahre 1743 wurde sie in dem Gymnasiengebäude aufgestellt, und der erste Bibliothekar war Maternus de Cilano. Sodann erhielt die Bibliothek eine große Schenkung durch testamentarische Verfügung des Conferenzraths Georg Schröder, desselben ausgezeichneten Gelehrten, der für die Fortsetzung der Bibliothek und ihre Verwaltung zugleich ein Capital von 3000 Reichsthalern aussetzte, und auch die große Liberalität gehabt hat, in seinem Testament die zwei Stiftungen zu errichten, welche als das Schrödersche Gymnasialstipendium und das Schrödersche Akademische Stipendium bezeichnet zu werden pflegen. Hinzugekommen ist ferner die Schenkung von dem in Altona lebenden Gelehrten Joh. Peter Kohl, der früher Professor der Kirchengeschichte in Petersburg gewesen war. Dieses schöne donum Kohlianum enthält merkwürdige Manuscripte, welche der gegenwärtige Director und Bibliothekar
- ↑ Professor Dr. M. J. F. Lucht (Director), Nachrichten über die Bibliothek und die Stipendien des Gymnasiums. Altonaer Programm für 1856.