Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/240

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  1. Band  |  2. Band  |  4. Band
3. Band  |  Inhalt des 3. Bandes
<<<Vorherige Seite
[239]
Nächste Seite>>>
[241]
SH-Kirchengeschichte-3.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


unter den Personen, welche daraus besoldet werden sollten, wird ausdrücklich der „Schulmeister“ genannt, der 40 Mark jährlich bezog neben freier Beköstigung auf dem Schlosse, so wie sein Gehülfe, der 10 Mark erhielt. Zugleich erfährt man von einer damals schon bestehenden Schulsteuer, und zwar, daß von einem Hause in der Stadt zwei Witten, von einer Bude ein Witte gezahlt werden sollte. Die Ausstattung der Schule war aber doch noch eine sehr kärgliche, und die Vorbereitung für den Kirchendienst ihre eigentliche Aufgabe. Nachdem Christian III. den Königsthron bestiegen hatte, konnte man die Erwartung hegen, daß die Lateinische Schule in Hadersleben, für welche Stadt der König eine besondere Vorliebe hatte, im Geiste unserer Kirchenordnung verbessert und bald vervollkommnet werden würde. Allein eine solche Erwartung erfüllte sich noch nicht, obgleich die Aussichten und Vorbereitungen dazu bekannt wurden, und man die Einrichtung eines Gymnasiums, wie in Schleswig, erwarten konnte. Es mußte einleuchten, daß die Errichtung einer höheren Lateinischen Schule für den dänisch redenden Theil in Nordschleswig von großer Wichtigkeit wäre. Auch lag in der Anschauung der dänischen Cathedralschule zu Ripen in der Nähe eine starke Aufforderung zu einem solchen Unternehmen. Diese benachbarte Domschule zählte am Schlusse des Mittelalters vor dem Anfange der Reformation nicht weniger als 700 Schüler und wurde stark aus Nordschleswig besucht; dieselbe blieb auch nach der Reformation im Flor, so daß sie im Jahre 1592 noch 315 arme Schüler hatte, für welche nicht blos eine Communität diente, sondern auch 35 Küsterstellen an benachbarten Kirchen, und von diesen lagen viele innerhalb des Herzogthums Schleswig. Selbst als Herzog Johann der Aeltere seit 1544 als regierender Herr seine Residenz in Hadersleben hatte, welcher Stadt er ebenfalls mit besonderer Liebe zugethan war, und wo er sich ein Schloß erbaute, erfolgte eine neue und gründliche Umgestaltung der Lateinischen Schule noch nicht. Es standen die Mittel dazu noch nicht zur Verfügung, obgleich Herzogliche Verordnungen Einiges für das Aufkommen der Schule thaten; so namentlich, daß einer der Lehrer immer das Pastorat an der S. Severins-Kirche in Alt-Hadersleben inne haben sollte. Wir bemerken dabei zur Erklärung, daß die Kirche zu Alt-Hadersleben, wie die zu Starup, von jeher ein Annex des Collegiatstifts gewesen war, welches dieselbe durch Vicare verwalten ließ, mit einer damals noch kleinen Gemeinde. Die Einnahmen