Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/184
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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die in Hamburg verstürben, anständig zu begraben. Es hatten sich in dieser Absicht, mit Bewilligung des Capitels, der Rector unter der Klufft der Domkirche mit den Priestern der Pfarrkirche zu Hamburg, mit den Schulrectoren und ihren Schulgesellen, sowie die Chorschüler und Glöckner (campanarii) nebst den übrigen Priestern, Clerikern und Scholaren unter dem Patronat des heiligen Ansgarius mit einander vereinigt.“ Der Erzbischof lobt natürlich die treffliche Intention und fordert alle guten Christen auf, diese löbliche Brüderschaft mit Beiträgen aus ihrem Vermögen zu unterstützen, Legate für sie zu errichten und den Vigilien, Messen und Exequien für die armen Verstorbenen fleißig beizuwohnen, wofür er Jedem eine Indulgenz auf vierzig Tage verspricht und eine carena der auferlegten Buße erläßt. In Folge dessen hat es denn auch an mannichfaltigen Unterstützungen nicht gefehlt. Dieser Armenschülerbrüderschaft stand später das Patronat über zwei Commenden am Altar Petri und Pauli im Heiligen Geist und über zwei Commenden am Altar des heiligen Erasmus zu.
Als Bischof Gerold 1163 seinen Sitz von der Stadt Oldenburg in Wagrien nach Lübeck[1] verlegte, unter dem Schutze und der Gunst Herzog Heinrichs des Löwen, der das Domstift mit Grundbesitz dotirte, entstand dort mit dem Capitel auch die Domschule, die erste Lehranstalt zu Lübeck. Sie hatte zunächst ihr Vorbild in den zu Hamburg, Paderborn, Hildesheim, Magdeburg blühenden Domschulen. Aber nähere Auskunft über die Lübeckische Domschule erhalten wir erst im dreizehnten Jahrhundert, indem wir erfahren, daß auch sie eine sogenannte innere und äußere Lehranstalt war, jene für die Heranbildung und Vorbereitung zum geistlichen Stande, diese auch den Laien Unterricht ertheilend. Der Scholasticus im Capitel, dessen Amt die höchste Schulbehörde war, hatte die Leitung und Aufsicht. Die Lehrer waren zuerst die Stiftsherren selbst; bald nach der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts aber, nachdem das klösterliche Leben der Canonici aufgehört hatte, und sie bald ihren Vicaren alle ihre Arbeiten und Geschäfte auftrugen, wurde auch der Unterricht in der Domschule Lehrern übertragen,
- ↑ A. Grautoff, Abhandlung über den Zustand der öffentlichen Unterrichtsanstalten in Lübeck vor der Reformation der Kirche. Lübeck 1830. Auch in dessen Histor. Schriften I.