Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/268
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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die Bewohner dieses Landes, auf welches Adolph seine Ansprüche zu Gunsten des Erzbischofs gegen eine Haferlieferung aufgegeben hatte, vom Erzstifte abfielen, und dem Bischof Waldemar zu Schleswig sich unterwarfen. Sie behaupteten, sie könnten eben so gut Sanct Peter zu Schleswig als Sanct Peter zu Bremen unterthan sein. Es fällt dies etwa in die Zeit um 1187. Der Dänische Einfluß ward aber dadurch, zumal da der Bischof Waldemar, der für einen unehelichen Sohn des Knud Magnussen galt, und also als ein Prinz des Königlichen Hauses angesehen wurde, zugleich Statthalter in Südjütland war, weiter ausgedehnt, wozu noch der Umstand kam, daß, als Knud seinen Bruder Waldemar 1188 zum Herzog von Schleswig oder Südjütland ernannt hatte, bei diesem mehrere Holsteiner aus den angesehensten Geschlechtern, die von Adolph vertrieben waren, Aufnahme fanden und mit den Unzufriedenen in Holstein beständige Verbindung unterhielten. Es war unter diesen Vertriebenen auch Marcrad, der Overbode (Präfect) von Holstein, an dessen Stelle Adolph einen andern Namens Cyriacus eingesetzt hatte. Andere waren Scacco, Widdag, Rudolph, Timmo und ein jüngerer Marcrad oder Marquard .[1]
Es scheint, daß die Mißhelligkeiten zwischen diesen Edelleuten und dem Grafen ihren Grund in dem Verhalten der ersteren bei der Rückkehr Heinrichs des Löwen gehabt. Während nämlich der Kaiser 1189 einen Zug nach dem gelobten Lande unternahm, auf welchem ihn Adolph III. begleitete, der inzwischen den Grafen Adolph von Dassel zum Statthalter in Holstein setzte, kehrte Heinrich der Löwe im Mai des gedachten Jahrs zum zweiten Mal aus England zurück. Erzbischof Hartwig von Bremen nahm ihn bereitwillig auf (vielleicht in der Hoffnung durch ihn wieder zum Besitz von Dithmarschen zu gelangen), in Holstein erklärten sich für ihn viele, die mit Adolph III. unzufrieden waren: Hamburg, Plön, Itzehoe wurden ihm eingeräumt: Adolph von Dassel
- ↑ Wir erblicken hier die Stammväter später weit ausgebreiteter Adelsgeschlechter, obgleich sie noch die unterscheidenden Beinamen nicht führten. Marcrad soll aus dem Geschlechte derer von Westensee gewesen sein. Unter den Unzufriedenen, die im Lande zurückgeblieben und von Adolph mit Geldbußen belegt waren, werden genannt Eggerd von Sture, Bruno von Tralow und Heinrich Busch. Letzterer, der gefangen gesetzt wurde, gehört ohne Zweifel dem Geschlechte an, das sich nachher von Krummendiek nannte.