Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/191
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Meuchelmord von der Hand des Magnus, des Sohnes von König Niels, im Haraldstedter Walde bei Ringstedt 1131 den 7. Januar. Acht Tage nach seinem Tode gebar seine Gemahlin Ingeborg, des Russischen Großfürsten Mistislav Wladimirowitsch Tochter, einen Prinzen, der nach dem Großvater der Mutter Wladimir, nach hiesiger Aussprache Waldemar genannt wurde, und der berufen war, später das Dänische Reich zu großer Macht zu erheben, und auch 1170 die Heiligsprechung seines ermordeten Vaters bewirkt hat.
Es folgten nun aber große Unruhen. Magnus muß aus dem Lande, kehrt aber bald zurück; des ermordeten Knud Bruder Erich (Emund) erhebt sich wider Niels und tritt als Gegenkönig auf. Der Kaiser Lothar rückt vor Schleswig, läßt sich aber bald zum Frieden bewegen. Der Krieg wüthet fort, bis die Schlacht bei Fodwig in Schonen 1134 am Pfingsttage entscheidet. Es fallen hier unter andern Magnus, 5 Bischöfe, 60 Priester — denn selbst die Geistlichen sind nun kriegerisch geworden. Unter den Bischöfen, die ihren Tod fanden, waren Alberus von Schleswig und Thuco von Ripen. König Niels flieht nach Schleswig; hier erschlagen ihn die Bürger 26. Juni 1134. Wenige Jahre nachher 1137 endigt auch Erich Emund auf gewaltsame Weise, erstochen von Svarte Plog einem Südjütischen Edelmann auf dem Thing zu Urnehövd, oder wie Andere wollen auf dem Thing der Hviddingharde. Erich Lamm, der nun folgt, findet erst Ruhe, als er nach 10 Jahren in das Kloster zu Odensee geht, und bald darauf stirbt 1147, 27. Aug. Bei den Streitigkeiten finden wir auch die hohe Geistlichkeit nicht wenig betheiligt. Thuco von Ripen spielte eine sehr zweideutige Rolle, als Erich Emund sich gegen Niels erhob; sein Nachfolger Notelius steht in Verdacht den Svarte Plog zum Königsmorde angereizt zu haben; dessen Nachfolger Ascerus war zu kurz Bischof, 1141 nur einige Monate, als daß sich von ihm etwas sagen ließe; von dem darauf folgenden Elias wird noch später die Rede sein. Nach Schleswig hatte, als Alberus in der Fodwiger Schlacht seinen Tod gefunden, König Erich Emund seinen Capellan Ricco befördert 1135, und wollte, als der alte Erzbischof Adzer zu Lund 1137 Todes verblichen war, ihn gern zum Erzbisthum befördern, konnte aber gegen das Domcapitel nicht durchdringen, das den Brudersohn des Adzer, den Bischof von Roeskilde Eskild erwählte, der dem Könige verhaßt