Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/166

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  2. Band  |  3. Band  |  4. Band
1. Band  |  Inhalt des 1. Bandes
<<<Vorherige Seite
[165]
Nächste Seite>>>
[167]
SH-Kirchengeschichte-1.djvu
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


noch nur ein Paar Punkte, an welchen wir mit Sicherheit ein Aufblühen des Christenthums und festere Ordnung des Kirchenwesens voraussetzen können, die beiden Bischofssitze Schleswig und Ripen, beides zu jener Zeit bedeutende Handelsörter, die namentlich mit England in lebhaftem Verkehr standen. Ueber Schleswig ging ein besuchter Handelsweg. Die Englischen Schiffe segelten die Treene hinauf bis Hollingstedt, von dort wurden die Waaren über Land nach Schleswig gebracht (zwei Meilen), das damals einen trefflichen Hafen hatte, und von wo auf der Schlei, welche noch für große Handelsschiffe tief genug war, der Weg nach den Ostseeländern offen stand: Stapelholm, Süder- und Norder-Stapel erinnern durch ihre Namen noch an die alten Stapelplätze jener Zeit. Zu Hollingstedt (welches vielleicht eben von dem Anhalten der Schiffe den Namen empfangen hat) hatten die Englischen Kaufleute ein Packhaus aus Duffsteinen erbaut, welches später zur Kirche eingerichtet ist. Ein Kaufhaus derselben in Schleswig selbst, von eben solchen Steinen errichtet, erhielt gleichfalls in der Folgezeit eine kirchliche Bestimmung. Aus der Lage dieses Kaufhauses sieht man übrigens, daß der Haupttheil der Stadt bereits damals um die Domkirche herum am nördlichen Schlei-Ufer war. Dort wird denn auch neben der Domkirche der bischöfliche Sitz gewesen sein.

Dem 1026 verstorbenen Schleswigschen Bischof Ekkehard folgte Rudolph im Amte, der bis dahin Capellan des Erzbischofs gewesen war. Zu Ripen lebte noch mehrere Jahre über Knuds Regierungszeit hinaus, wie vorhin erwähnt ist, der Bischof Odinkar. Knud der Große aber beschloß sein Leben 1035, noch kaum 40 Jahr alt. Was sich nun weiter begeben und von Einfluß auf die Kirche gewesen, mag einem besonderen Capitel vorbehalten bleiben.

___________________


XI.

Fernere Nachrichten über die kirchlichen Ereignisse und Zustände im Schleswigschen bis auf den Tod Svend Estridsens 1076.

Nach Knud d. Gr. Ableben 1035 sank die Macht seines Reiches durch die Theilung, welche eintrat. Sein Sohn Harald ward in