Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/126
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Jütland bezwungen habe, von denen ein paar genannt werden, und daß er das Land bis an die Schlei eroberte .[1] Damit aber ward er denn ein Nachbar des Deutschen Reichs, und dies wurde eben die Veranlassung, daß nunmehr, nachdem er von Heinrich überwunden war, eine weitere Bahn für das Christenthum durch Gorms ganzes Reich hin, also auch nach den Inseln hinüber, sich eröffnete.
Wenn Gorm selbst dem Christenthum widerstand, so wird dahingegen von seiner Gemahlin Thyra berichtet, sie sei dem Christenthum geneigt gewesen, und wir hätten dann auch hier die öfter wiederkehrende Erscheinung, daß auf weibliche Gemüther zumeist es seinen Einfluß äußerte, wenn die männlichen widerstanden. Aber schon von Hause her soll sie mit dem Christenthum bekannt gewesen sein nach einigen Berichten, wonach sie eines Englischen Königs Ethelreds Tochter gewesen, nach andern eines Haralds, der Christ geworden (Klak-Haralds) Tochter. Aber Alles was Gorm und Thyra betrifft ist so ungewiß und so abweichend in den verschiedenen Sagen und Berichten dargestellt ,[2] daß mit Sicherheit nur das Allgemeinste als historisch beglaubigt sich feststellen läßt. Thyra erscheint jedenfalls als eine kluge ausgezeichnete Frau; die Erweiterung oder größere Befestigung des Danewirks wird ihr zugeschrieben, wozu eben die nahe gerückte Deutsche Mark eine genügende Veranlassung gab .[3] Vielleicht geschah dies erst nach Gorms Tode.
- ↑ Thorm. Torf. Ser. Reg. Dan. p. 87 führt nach Olaf Tryggvesons Saga aus, wie Gorm die Könige in Jütland überwunden und sich ihrer Reiche bemächtigt habe bis südlich zur Schlei: „allt sudr til Slets.“
- ↑ Man vergleiche nur z. B. die Zusammenstellung in Francke's genealogischen Tafeln, um mit Einem Blick die unter sich höchst abweichenden Angaben zu überschauen.
- ↑ Es ist hier der Ort nicht auf diesen Gegenstand weiter einzugehen. Soviel nur sei beiläufig bemerkt, daß, wenn der ursprüngliche Gränzwall (der Kograben) in gerader Linie zum Selker Noor hinüberreichte, nun, nachdem am Südufer der Schlei die Deutsche Niederlassung begründet war, eine veränderte Richtung eines Theils des Gränzwalls nöthig wurde. Auf der von Kurburg an in nordöstlicher Richtung abbiegenden Linie der Wallstrecke liegt aber eben die Thyraburg.