Schlesisches Namenbuch/093
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Queis(s)er (Görlitz [18]), Queißner (Görlitz [6]).
Vom Flusse Queis, der vom Isergebirge kommend ostwärts Görlitz dem Bober zustrebt. Zur Form vgl. Neisser u. Neis(s)ner. - Belege: Quyser u. Queiss in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 79); Michel Queisser schmyd 1507/08 Görlitz; Valten Q 1535/36 ebd. Vgl. auch den Ort Queißen Kr. Steinau.
Rachner (Görlitz [2] Bunzlau [1] Schweidnitz).
Aus Rachenau Regierungsbezirk Görlitz, wie Reichner = Reichenau. - Belege: Rachener in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 78); Rachenow 1389 Görlitz; Glogryan (Glockrunt) von Rachenow 1394 (1409) Glatz (Gräbisch S. 147). Über das adlige Geschlecht v. Rachenau vgl. ##Zeschau, W. v., Die Germanisierung des ... Glatzer Landes (Vj.-Schrift d. Grafschaft Glatz, 7, l ff. 1887/88).## (Vjschr. Glatz 7, 207 u. 311).
Raupach (Liegnitz [20] Görlitz [15] Hirschberg oft, Schweidnitz oft, Glogau [3]), auch Raupbach, Raubbach.
Bisher ungedeutet. Anknüpfung an den hess. Ortsname Raubach (so Jungandreas im Schles. Wb. befriedigt nicht, wegen des häufigen und gleichmäßigen Vorkommens wie auch wegen der Tenuis p, die aufs Österreichische oder allenfalls aufs Tschechische weist. Bezeugt erst seit 1423 in Liegnitz und als Flurname 1580 im Sudetengebiet, wofür 1785 (am) Rapprich steht! (Sudetendt. Ortsname-Buch 5, 16). Letztere Form begegnet auch als Familienname in Liegnitz: Lucas Rapricht 1541. Dazu vgl. den Familienname Rauprich! Eine Örtlichkeit Raubach nebst Raubachursprung gibt es bei Hohenelbe/Sudetenland, ebenda auch ein Raprichhaus! (Gemeinde Ober-Langenau). - Bei Herleitung aus dem Tschech. ließe sich an rupak „Steinmetz, Bildhauer“ denken (Miklosich, Wb. 285; nicht hrubak = hruby „groß, dick, grob“, wie B. v. Arnim, Brandenburgia 1929); vgl. -ach statt -ak in Familiennamen wie Liepach, Liebach neben Liebag, Liback; Mudrach neben Mudrack; Ribbach, Ribback = rybak „Fischer“. - Belege: Petir rawppach 1423 Liegnitz (Schöppenbuch, Bl. 12a); Stenczel Raupach 1594 u. 1610 Liegnitz (Stadtbuch; Mitteil. 14, S. 252), ebd.: Lucas Rapricht.
Rauprich (Neisse [7] Schweidnitz Haynau [3] Breslau).
Die Häufigkeit in Neiße deutet, da ein Ortsname Rauprich nicht zu ermitteln, auf den Flurnamen „Im Räubrich (Raubrich)“, der im nicht weit entfernten Märzdorf bei Grottkau nachgewiesen ist (vgl. Schles. Wb. 251). Vgl. im Sudetenland den Flurnamen Am Rapprich: 1580 raupach, 1785 Rapprich, mundartl. Raprich (Sudet. Ortsname-Bch. 5, S. 16).
Rautenstrauch (Bunzlau [2] Neisse [2]).
Von der Wohnstätte am Rautenstrauch. Vgl. Schlehenstrauch. - Belege: Rutinstruch 13./14. Jahrh. Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 115); Lor. Rawtenstrauch 1416 Brieg; Steffan Rautnstrauch 1464/65 Görlitz u. ö. Vgl. Nikel Slihenstruch 1389 Glatz und den Flurnamen Ewlenstrauch 1412: unter Röhricht!
Reichenbach (Neustadt [6] Görlitz [3]).
2 Städte Reichenbach in Schlesien 1) am Fuße des Eulengebirges, 2) westl. Görlitz. Dem entspricht die Verbreitung des Namens. - Belege: Nyc. Rychinbach consul 1316/17 Schweidnitz; Rychenbach sutor 1389 Görlitz.
Herkunftsname: aus Reichenau b./Glatz (bzw. der böhmischen Stadt R. an der Alba), wie aus folgender Gleichung ersichtlich: Pecz Rychenower 1368 = Pecz Reychener 1372 (Glatzer Gesch.qu. 4, 60, 100). Ferner Pet Richnawer 1366 Glatz; Peter Reychner 1401 Bgrmstr. Habelschwerdt (Glatz Glatzer Gesch.-Quellen 2); Conradus Raichner 1328 Schweidnitz; Hannos Reychner 1399/1412 Habelschwerdt; Frenczil Richenawer 1409 Görlitz (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band Lus. III); von Rychenow, Rychener Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 82); Hermannus de Rychenow textor,