Rittergut Schlüsselburg

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Hierarchie

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Lage

Gründung

Lange bevor die Ortschaft Wasserstraße entstand, lag schon auf der rechten Weserseite das zur Schlüsselburg gehörende Vorwerk Hühnerberg, im 19. Jhdt. Rittergut Schlüsselburg.

Castrum Slotelborch

  • 1335 verspricht der Mindener Bischof Ludwig von Braunschweig - Lüneburg, dass er das „castrum Slotelborch“, welches er mit Hilfe seiner Freunde zu bauen beabsichtige, nach seiner Vollendung dem Hochstifte nicht entfremden, auch an Niemanden versetzen wolle, außer mit Zustimmung des Domkapitels, des Edlen Junker Wedekind von dem Berge und der Stadt Minden. Diese erhält ausserdem die Zusicherung, dass ihren Bürgern von diesem Schlosse aus kein Zoll abgefordert und ihre Fischer bei dem Betriebe ihres Gewerbes dort nicht gestört werden sollten.

Burglehen

1363 errichten Bischof Gerhard von Schauenburg und das Mindener Domkapitel zehn erbliche Burglehen zu Schlüsselburg und verleihen zwei davon an den Ritter Statius von Münchhausen und dessen Sohn Heinecken.

  • Diese zwei Burglehen wurden mit den übrigen Minden'schen Lehen der Familie von Münchhausen später

von einem Zweige der Familie von dem Busche angekauft, welche noch im Jahre 1713 zu Schlüsselburg angesessen sind.

  • 1386 leiht der Edle Wedekind zum Berge dem Bischof Otto III. 200 Mark, um die Slotelborch von der Familie von Mandelsloh zu befreien. Doch diese Familie behielt ein Burglehen dort noch bis Anfang des 17. Jahrhunderts.

Verpfändungen

  • 1438 versetzt Bischof Albert von der Hoya das Schloss „Slotelborch“ für 2.100 Rheinische Gulden an Johann und Wilken von Clenken, das kurz vorher aus der Verpfändung bei Erich von der Hoya eingelöst worden war.
  • 1581 versetzt Bischof Hermann von Schauenburg dem Ludolf Klencken das Haus Schlüsselburg mit dem „Wicbold“ und den dazu gehörigen Dörfern für 26,000 Rheinische Gulden und 800 Thaler. Wann diese Pfandsumme an die von Klencke zurückgezahlt worden, ist aus den vorhandenen Urkunden nicht ersichtlich. Doch hängt es mit dieser länger als hundert Jahre fortgesetzten Verpfändung wohl zusammen, dass sich diese Familie zu Beginn des siebenzehnten Jahrhunderts im Besitz von drei Burglehen zu Schlüsselburg befindet.


Haus und Amt Schlüsselburg

1570 nennt sich Ludolf Klencke aber auch schon Inhaber des Hauses und Amtes Schlüsselburg.

Konkursstreit

Bei dem gegen die Mitte jenes Jahrhunderts ausbrechenden von Klencke'schen Concurse beanspruchte (vindicirte) aber Caspar von Schorlemmer die Schlüsselburger Burglehen von den Klencke'schen Creditoren und wurde auch 1646 vom Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg und später auch vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm damit belehnt. Langwierige Prozesse wurden darüber dann zwischen den von Schorlemmer und den von Kleneke geführt. Doch sind die Ersteren noch im Jahre 1728 im Besitz der Schlüsselburger Burglehen.

Erwerb und Neubau

Als der Mindener Sanitätsrat Adolf von Möller 1828 die damalige preußische Domäne Schlüsselburg erwarb, verlegte er den Sitz des Gutes an die Stelle des alten Vorwerks. Hier erbaute er 1848 das Gutshaus und die erforderlichen Wirtschaftsgebäude. Die Familie von Möller war bis 1918 Besitzer des Gutes.

Status 1850

  • 1850 Ritterschaftliches Gut im Kreis Minden, 1843 aufgenommen, bedingte Landtagsfähigkeit (Kreistag), Besitzer: Deichhauptmann von Möl1er.

Verkauf

1931 wurde das Gut an den Bielefelder Fabrikanten Gustav Windel verkauft. Dessen Nachfahren bewirtschaften noch heute die Anlage.

Bibliografie

  • Bau- u. Kunstdenkmäler Kreis Minden.
  • Häming Josef: Die Martrikel der ritterschaftlichen Güter in der Prpvinz Westfalen in „Westfälische Quellen u. Archivverzeichnisse Band 13 (1987) ISSN 0722-3870
  • Meyer, Ernst-Dieter (1984): Wasserstraße. In: 1200 Jahre Petershagen. Beiträge zur Kultur und Geschichte 784 - 1984. Beiträge zur Kultur und Geschichte, Petershagen, Seite 179 - 180.
  • Bufe, Thomas/ Neuling, Walter et al. (2002): Garten-Landschaft OstWestfalenLippe. Dokumentation bedeutender Park- und Gartenanlagen im Regierungsbezirk Detmold. In: Beiträge zur Landschafts- und Baukultur in Westfalen-Lippe Heft 3, Band 3.3 Kreis Gütersloh, Kreis Minden-Lübbecke. Zugl. CD-ROM, Münster.

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