Baiten
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Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Baiten
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Einleitung
Baiten, Kreis Memel, Ostpreußen.
- 1687 Peter Samba Prausell, 1736 Prauszel Szamba Peter Praussel Szamba Peter
- Bayten, Prauszel Szamba Peter[1]
- litauisch: Baiciai, Baicziai
- Lit. Name: Baitai[2], Baičiai
Name
Der Name weist auf einen alten Wachtposten. Der Alternativname Praussel-Szamba sagt aus, dass Peter ein reinlicher (oder eitler) Mann ist, der sein Areal mit einem hölzernen Pflug bearbeitet.
- prußisch "baite, boite" = Wachtposten, Wachhaus
- preußisch-litauisch "prausylas" = Schminke, Toilettegegenstände, Waschtisch
- litauisch "žambas" = Eckstück, aber auch hölzerner Pflug
Politische Einteilung
Landgemeinde (Baiten) 1874, 1888 und 1907.
1939 ist Baiten ein Dorf in der Gemeinde Stutten
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Baiten gehörte 1912 zum Kirchspiel Dawillen, vor 1854 allerdings zum Kirchspiel Prökuls.
Katholische Kirche
Baiten gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Baiten gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Dawillen.
Bewohner
Verschiedenes
Aus dem Memeler Dampfboot September 1974
Baiten hatte nur 10 Höfe
Baiten ist ein Dorf im Kreise Memel an der Minge, war früher Station der Kleinbahn nach Pöszeiten und zum Amtsbezirk Dawillen gehörig. Letzter Amtsvorsteher war Gutsbesitzer Mosler, letzter Bürgermeister Bauer Georg Matuttis. Das Kirchspiel war Dawillen. Die Gemeinschaftler kamen bei Skistims und Labotakis zusammen. Prediger war ein Kreszies. Zehn Bauernhöfe gehörten zum Dorf und zwar von 330, 280, 260, 160, 130, 60, 50, 30, 23 und 16 Morgen. Zwei Häuser waren massiv und acht aus Holz errichtet. Die Mehrzahl der Häuser hatte noch Strohdächer. Besonders alt war das Haus von Kerschies. Insthäuser waren auf den Besitzungen von Lemm, Skistims und Katharine Kawohl vorhanden. Jeweils zwei Familien bewohnten ein Insthaus. Das Dorf besaß ein Jauje (Flachsdarre) am Waldrand. In der Gemarkung standen vier Stücke Bauernwald, zwei mit 6 Morgen Größe, zwei mit 4 Morgen. Gesprochen wurde das memelländische Litauisch. An Gewerbebetrieben gab es nur ein Schotterwerk zur Zerkleinerung von Feldsteinen. Martin Babies wurde von den Litauern in den dreißiger Jahren verfolgt und entzog sich der Verhaftung durch Flucht nach Deutschland. Im August 1944 flüchteten die Bewohner in den Kreis Elchniederung. Sie kehrten befelsgemäß Ende August zurück und wurden Anfang Oktober 1944 zum zweiten Mal evakuiert. Bei den Kampfhandlungen wurde die Mingebrücke zerstört. Am 11. Oktober 1944um 10 Uhr rückten die Russen in den Ort ein. Die Höfe von Georg Kawohl und Kerschies sollen inzwischen verschwunden sein. Von den Russen zurückgehalten werden im Dorf noch Frau Labotakies und Gennies. Die letzten Besitzer waren Katharine Kawohl, Babies, Kerschies, Jaudszims, Skistims, Lemm, Schlieszies, Georg Kawohl, Martin Gennies und Georg Meiszies.
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923