Portal:Memelland/Mitarbeiter/In Memoriam Martinas Pareigis
Martinas Pareigis ist am 10. November 2012 plötzlich im Alter von 61 Jahren gestorben.
Wir vermissen ihn sehr. Martinas hinterlässt in unserem Kreis eine große Lücke. Er war ein ganz besonderer Heimatforscher. Niemand kann das ersetzen, was er alles wusste, beigetragen und für die Familienforschung Memelland herausgefunden hat.
Wir sind unendlich traurig, dass er nicht mehr unter uns weilt.
Martinas Werdegang
- Martinas Pareigis wurde 1951 in Wowerischken (nördlich von Prökuls) geboren.
- Bis zur Ausreise am 20.12.1959 lebte die Familie Pareigis im Memelland. Am 24.12.1959 ist sie in Bielefeld angekommen.
- Martinas Schwester Christel: Zu der Zeit sprachen wir kein Wort in Deutsch...nur Litauisch. Wir wurden vom Roten Kreuz empfangen.
Zeitungsartikel 1959: Nach 15 Jahren der Trennung: Wieder unter dem Lichterbaum im Kreise der Familie
(Erschienen in der damaligen Zeitung "Freie Presse", sie wurde 1976 von der "Neuen Westfälischen" übernommen)
Frau Lene Pareigis kam jetzt mit ihren beiden Kindern aus dem Memelland nach Bielefeld
Frau Lene Pareigis und ihre Anghörigen werden an das Weihnachtsfest 1959 noch lange zurückdenken. Zum erstenmal nach mehr als 15 Jahren war die Familie wieder vereint, schlossen sich Mutter und Tochter und Geschwister wieder in die Arme. Gerade noch rechtzeitig hatten die sowjetrussischen Behörden in Wilna und Moskau Frau Pareigis und ihren beiden Kindern Martin (8) und Christel (7) die Ausreisegenehmigung aus Litauen erteilt, um zum Christfest in der Bundesrepublik und in Bielefeld sein zu können. Da macht es wenig aus, daß Frau Pareigis mit ihren Kindern gleichsam aus dem Flüchtlingslager Wentorf in Holstein nur "Weihnachtsurlaub" bekommen hat und in 14 Tagen wieder dorthin zurückkehren muß. "Wir sind so froh, uns nach so langer Zeit wiederzusehen!" Unter dem Christbaum in der Tilsiter Straße 4b in Sieghorst saß am Heiligen Abend Hand in Hand eine glückliche Familie. Dort wohnt eine der Schwestern, der jetzt heimgekehrten, Frau Ruth Schedel, und dorthin war auch die 79jährige Mutter, Frau Ilse Brumpreiksch, gekommen, um im Kreise ihrer Kinder und Enkelkinder den Heiligen Abend zu verleben.
Frau Lene Pareigis lebte seit 1946 in Wowerischken im Kreis Memel. Sie arbeitete hart auf einer sogenannten Sowchose, um sich und ihre Kinder durchs Leben zu bringen.
Zusammen mit ihrer Familie war Frau Lene Pareigis 1944 zunächst in das Samland geflüchtet und hatte ihre Heimat Wanaggen, ebenfalls im Kreis Memel verlassen. Angesichts der schlechten Verhältnisse im Samland kehrte sie jedoch 1946 ins Memelland zurück und konnte ein Jahr später mit ihren Angehörigen, die zum größten Teil nach Bielefeld verschlagen waren, briefliche Verbindung aufnehmen.
Geburtstag der Mutter Lene Pareigis am 5.10.2003
2006 im Memelland
Die letzten Jahre
Traueranzeige
Wenn ihr mich sucht, In Liebe und Dankbarkeit |
In Memoriam
13.11.2012 - 23:00 Uhr
Liebe Natascha,
Ihnen und Ihrer Familie mein aufrichtiges Beileid! Haben Sie Mut und Zuversicht, denn mit der Zeit vergeht der unglaubliche Schmerz und die Erinnerungen an gemeinsame Zeiten werden Ihre Herzen mit Dankbarkeit und Freude erfüllen.
Danke auch an Martinas, für die Unterstützung in meinen Anliegen der Familien- und Heimatforschung!
Um mich mit seinen Worten zu verabschieden.... Tschüss...
Herzliche Grüße
Norman Baltrusch, Meerbusch
14.11.2012 - 8:30 Uhr
In stillem Gedenken und tiefer Trauer um einen sehr lieben Menschen.
Martinas, du warst ein ganz besonderer Mensch und eine so große Stütze beim Erforschen des Memellandes. Wenn wir schon lange nicht mehr weiter wussten, dann hattest du immer noch Ideen wie man etwas herausfinden könnte und wo man noch suchen könnte. So manches Mal hast du uns mit Informationen überrascht, die du in irgendeinem Archiv gefunden hattest. Herzlichen Dank für all deine Mühen zur Erforschung des Memellandes!
Deine liebevolle, herzliche Art und dein großer Sachverstand werden uns sehr sehr fehlen. Wir sind unsagbar traurig.
Möge deine Seele Liebe und Frieden finden, in der Welt, in der du jetzt zu Hause bist.
Alles Liebe
Karin Robl, München
14.11.2012 - 9:30 Uhr
Seit etlichen Jahren kannte ich Martinas. Er war es, der mit geholfen hat die Kirchenbücher in Piktupönen zu bergen. Er war immer da, wenn Hilfe benötigt wurde, selbstlos. Für mich stellte er so etwas wie die personifizierte Brücke in die Heimat meiner Eltern dar.
Betroffen bin ich auch deshalb, weil er so früh von uns gegangen ist. Er war ein paar Jahre jünger als ich. Immer wieder ist ein solcher Verlust auch Anlass für jeden Tag dankbar zu sein.
In der Trauer sicherlich mit vielen verbunden,
Erwin Wittenberg, Köln
14.11.2012 - 12:54 Uhr
Vor 24 Stunden erhielten wir die erschütternde Nachricht über den plötzlichen Heimgang unseres Martinas.
Seine Hände ruhen seit Samstag den 10.November 2012 für immer und viel zu früh!
Sein Werk durfte er nicht mehr zu Ende führen. Er wollte noch so viel tun - es bleibt uns eine schmerzliche Lücke.
Ein Freund ist nicht von uns gegangen, er ist nur irgendwo anders. Erinnern wir uns an ihn. Solange sein Name nicht vergessen wird, ist er bei uns.
Mach´s gut, Martinas!
Holger Schimkus, Diez
15.11.2012 - 21:20 Uhr
Lieber Martinas,
welch einen unermesslichen Verlust es bedeutet und wie betroffen wir sind, dass du viel zu früh von unserer Mutter Erde genommen wurdest, brauche ich hier nicht mehr zu sagen.
Es hat mir viel Spaß gemacht, mit dir zusammenzuarbeiten, und es war immer fruchtbar und erkenntisbringend. Ich erinnere mich noch so gut an unsere spannenden Ortssuchen im Memelland, als Erika im Frühjahr diesen Jahres das Hubenbuch ausgewertet hat und wir gleichzeitig auf unseren alten Karten nach noch nie gehörten Orten suchten. Eine Suche von vielen ist mir dabei in ganz besonderer eindringlicher Erinnerung geblieben, weil sie eine der schwierigsten war. Ohne dich und deine Kenntnisse hätten wir es nicht geschafft, den Ort Lekßen genau zu finden und zu lokalisieren. Das war einfach großartig! Aus unerfindlichen Gründen habe ich deine email vom 6. April 2012 dazu noch nicht gelöscht und möchte sie nun hier für alle sichtbar zum Andenken an dich und stellvertretend dafür einsetzen, was du für unsere Forschung geleistet hast.
Ich bin unsagbar traurig und fasse es nicht, dass wir dich jetzt nie mehr fragen können. Meine Gedanken sind bei dir und beten für dich, dass es dir gut geht und du uns deine mentale Kraft für unsere Memellandarbeit weiterhin schicken kannst - von dort, wo du nun bist...
Deinen Angehörigen gilt mein tiefes Mitgefühl.
Tschüß und Danke sagt dir Marieta (Waldszus), Sendenhorst
Niemals geht man so ganz, irgendwas von dir bleibt hier, - - - es hat seinen Platz immer bei mir...
16.11.2012
Herr Pareigis wird mir fehlen. Seine Hilfsbereitschaft ging über das normale Maß hinaus und auch als Kollege im Vorstand des VFFOW war auf ihn Verlaß. Mehr als ein Mal half er mir über tote Punkte bei der Familienforschung im Memelland hinweg und versuchte immer wieder, mir die litauische Sprache auf humorvolle Art näher zu bringen. Er kannte viele schöne alte Geschichten aus dem Memelland und ich hörte ihm immer aufmerksam zu, wenn er wieder etwas zum Besten gab. Ich bin dankbar, daß es ihn gegeben hat und ich ihn kennen und schätzen lernen durfte.
Ute Drechsler, Velbert
18.11.2012
Mit großer Erschütterung wurde mir am 10.11.2012 mitgeteilt, dass mein lieber Bruder Martin gestorben ist, nur 8 Jahre nachdem meine liebe Mutti von uns gegangen ist.
Obwohl mein Bruder in Bielefeld und ich in Los Angeles lebten, standen wir immer in sehr guter Verbindung. Es war nie zu weit sich gegenseitig zu besuchen, zu sprechen oder zusammen nach Litauen in Urlaub zu fahren.
Mein einziger Bruder war immer mein Vorbild, stand immer bei mir und gab die Kraft......ich hoffe er wird mich nie verlassen.....ich brauche ihn.
Christel Pareigis
18.11.2012
Auf einmal bis Du nicht mehr da
und keiner kann´s verstehen.
Im Herzen bleibst Du uns ganz nah
bei jedem Schritt, den wir jetzt gehen.
In Liebe und Dankbarkeit lassen
wir Ratzeburger unseren Martin gehen.
Unsere Gedanken sind in diesen Tagen
bei seinen Angehörigen vor allem bei
seiner Frau und seinen Kinder, seiner geliebten
Schwester.
Mögen sie Trost und Hoffnung finden
in dieser schweren Zeit.
Gerda und Angelika mit Familien,
Hildegard und Ginter
früher Drawöhnen/Drewerna, jetzt Deutschland
Anmerkung von Christel: Hildegard ist die Frau, die auf uns ein paar Jahre geachtet hat als wir Kinder in Wowerischken waren.
21.11.2012
Lieber Martinas,
mit "Tagchen" begannen Deine Mails, dir mir/uns kurz und bündig immer so sehr geholfen haben. Und mit "Tschüß Martinas" hast Du Dich immer verabschiedet. Dein Wissen, Deine Hilfsbereitschaft, Dein "Tagchen" und "Tschüß" wird mir sehr fehlen.
Meine Gedanken sind in diesen schweren Tagen bei Deiner Familie.
Tschüß Martinas!
Erika Carstens, Neckarsulm