Pfahl (Holz)
Bauen auf Torfboden und morastigen Gegenden war schon in längst vergangenen Zeiten, bei der Anlage von Städten oder Wasserburgen, ziemlich problematisch. Damit die dort geplanten Häuser, Burganlagen und Gebäude aufrecht stehen blieben, mussten sie damals Fundamente aus Holzpfählen erhalten, weche noch heute nachweisbar sind.
Regional > Sprache > Amtssprache im Fürstbistum Münster > Pfahl (Holz)
Pfahl ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Pfahl. |
Amtssprache
- Pfahl, im Gegensatz zum Krummholz ein gerades Stammholz, ein rundlicher Holzstamm oder kurzer Mast. In der weiteren Verarbeitung ein zugespitztes gemeinhin rundes Holz, welches man in die Erde schlägt oder auch etwas daran spießt. Transportiert über weite Strecken wurden Pfähle häufiger mit Flößen.
Namensvarianten
- Pael, Palen, Paohl, Paol, Poel (ndd.)
Einsatzarten
Man benötigte Pfähle bis in das 18. Jahrhundert für unterschiedliche Einsätze nur als zugespitzte Hölzer von einer bestimmten Größe, indem sie wenigstens einige Zoll im Durchmesser halten müssen, bis zu den großen oft viereckigen Grund- und Brückenpfählen. Diese großen Grundpfähle wurden eingerammt.
Pfahlgründungen
Im 17. Jahrhundert war Holz nicht nur als Marineholz begehrt, auch bei der Gründung von Fundamenten bildeten Holzpfähle nach der Beendigung des Dreißigjährigen Krieges eine Mangelware. Benötigt wurden sie zum Bau von Häusern, Brücken oder Anlegestellen. So fanden die Pfahlgründungen vor allem in Form von angespitzten Holzpfählen oder Baumstämmen, die in den Boden getrieben wurden, ihre Anwendung.
Pflöcke
Kleinere Pfähle werden, wenn sie von Holz sind, Pflöcke genannt, solche Pflöcke wurden eingeschlagen.
Pranger
An einen Schandpfahl wurden Straftäter der öffentlichen Verachtung ausgesetzt.
Fachwerk
In den vier Pfählen in der Wohnung oder Behausung lebte die Familie.
Zaunpfahl, Grenzpfahl
Der Zaunpfahl oder Grenzpfahl grenzte einen Besitz ab.
Pfahlbürger
- (1574) paelburgere (mhd.) = Pfahlbürger = Butenbürger = Minderbürger = Schutzbürger
Export im 17. Jahrhundert
- Den 21.06.1647 bezeugt Reuter von Ahsen, dass er von Johann Meyer mit der Anfertigung eines Flößchens von 40 Roden unnd 40 Palenn beauftragt wurde und lieferte dazu einen Geldrischen [2] Paßpoort [3] ein. [4]
Fußnoten
- ↑ Quelle: Diderot, Denis: Diderots Enzyklopädie, die Bildtafeln
- ↑ Geldern: das südliche Quartier Roermond des Herzogtums Geldern (Amt Montfort und der geldrische Streifen von Erkelenz bis zur Maas) blieb unter spanischer Herrschaft.
- ↑ Paß: Passierschein, auch für den zoll- und mautfreien Warentransport durch ein Gebiet
- ↑ Quelle: Stratmann, Bodo: Neuauflage Lesepauker 2 = Lesen und verstehen von Texten von leicht nach schwer in Handschriften des 19. Jhdts. (Dortmund 2022)