Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01/077

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Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01
Eine Veröffentlichung der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (GFKW).
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Herbst fallen lassen, der aber mit allen Kräften vom Rotenburg«! Hofe gehalten wurde. Nach wiederholter Schließung seiner Apotheke hatte er gebeten, die Konzession zu einer Materialienhandlung zu erhalten, war aber auch hiermit abschlägig beschieden worden. Nun muß zunächst einiges über die zweite Hirsch« oder Hof» apotheke belichtet weiden, deren Prinileg 1684 von Landgraf Ernst dem Lukas Möller aus Hamburg erteilt war, neben der Wolfahrt» schen Apotheke. Ihm war 1722 sein Sohn Daniel Heinrich Möller gefolgt, der feinerzeit in Gemeinschaft mit dem Hofmedikus Ui-. Egemann gebeten hatte, ihn nach Freudenbergs Abzug als alleini¬gen Apotheker anzuerkennen. Bis dahin scheint also das Einver¬nehmen zwischen Hofarzt und Hofapotheke ein gutes gewesen zu sein, was sich in der Folge indes änderte. Nach seinem Tode wird die Apotheke wegen Minderjährigkeit des Sohnes an Johann Martin Schaub verpachtet. Dieser verstand es, für sich „hintenherum" durch Vermittlung des Kammerdieners Hattenbach dm Hofapothekertitel zu erwerben und räumte erst nach 6jährigem Prozeß dem inzwischen groß» jährig gewordenen Sohn des Vorbesitzers, Georg Bernhard Möller das Feld. 1760 erhielt dieser Privileg und Titel als Hofapotheker. Bei der 1776 auf Veranlassung der Kasseler Regierung durch den PhrMus Hermanni aus Homberg und den Zollkommissar Siegel vorgenommenen Visitation schnitt nun Möller III sehr schlecht ab. In dem Berichte heißt es, er sei dem Trunke ergeben, seine Apotheke leer; was noch an Medikamenten vorhanden, sei verdorben usw. Mit Rücksicht auf seine zahlreiche Familie und sein Versprechen hin, die Apotheke wieder in Stand setzen zu wollen, bewilligt man ihm eine mehrmonatige Frist Als eine abermalige Revision nach 1/2 Jahre dasselbe Resultat liefert und die Kosten der eisten im Betrage von 14 Talern absolut nicht beizutreiben sind, ordnet die Regierung in Kassel 177? sofortigen Iwangsoerkauf an. Herbst wird von der Rotenbmger Regierung nahegelegt, die Apotheke zu erstehen, was dann auch geschah,' Der Kaufpreis betrug 774 Taler. So war also Herbst nach mehr als zweijährigem Kampfe doch noch als Sieger hervorgegangen! die Aufregungen dieses Kampfes hatten ihn aber fo mitgenommen, daß er noch vor Fertigstellung bezw. Uebersiedlung aus der Neustadt in das Möllersche Haus starb (September 1779). Seine Schwester Anna Marie Herbst ließ zu¬nächst durch Johann Georg Quitten bäum verwalten und heiratete dann den Apotheker Conftantini, in dessen Familie die Apotheke durch 3 Generationen verblieb, Constantini I nennt sich Stadt», Amts- und Hofapotheker und stirbt 1816, Sein Sohn Arnold Friedrich Conftantini folgt ihm 1816, erhält 1826 von der Universität Erlangen den Dr. pki!. Verheiratet war er mit Christine, geb^iih^ Auch er führte den Hofapothekeltitel. Nach zweijähriger Verwaltung durch Heinrich Karl Pfäff aus Grebenftein erhält 1844 der Sohn Ernst Constantini das Privileg. Seinem wiederholten Gesuch um Verleihung des Hosapothekertitels durch die Kasseler Regierung (die