Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 1/041

GenWiki - Digitale Bibliothek
Nachrichten über Adelige Familien und Güter
1. Heft  |  2. Heft
Inhalt des 1. Heftes
<<<Vorherige Seite [040]	Nächste Seite>>> [042]
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

und der Margaretha von Steprath. In einer alten Relation wird sie als Tochter des Anton von Hirtzhorn bezeichnet; derselbe habe sich der Religion wegen aus der Pfaltz an den Churfürstlichen Hof zu Cöln begeben, seine Güter in der Pfaltz zu Geld gemacht, und dasselbe zu Cöln auf die Bank gelegt und auf etliche Häuser. - Es mag immerhin sein, dass ein Herr von Hirschorn des Glaubens wegen sich in das Cölnische begeben: wobei man aber fragen darf, ob derselbe auch seinen au-gebornen Namen in das Idioma Coloniense übersetzt habe? - Die Vorfahren der Agnes von Hirtzhorn gehören vielmehr dem Lande von Grevenbroich an, und zählen zu der Nobilitas minorum gentium. Am 20. July 1663 ist den Lehen-Statthaltern ein Fürstliches Mandatum zugestellt worden, worin dieselben aufgefordert werden, die Lehensprotokolle zum wenigsten einmal im Jahr durchzusehen, und sich auch anderweitig zu erkundigen, was für Veränderungen sich zugetragen, welche Lehenleute verstorben, und woran die Lehen gekommen, ob sie in gebührlicher Zeit empfangen, ob sie verändert, versplissen, zu Erbpacht ausgethan, versetzt oder beschwert worden: und von allem diesem klare Anzeige in die Hofkanzley einzuschicken. Auch sollen die Statthalter von den Lehenleuten schriftliche Specificationes ihrer Lehenstücke einfordern, und dieselben von zwei Mannen von Lehen prüfen lassen. Zu denjenigen, welche der Mahnung des Statthalters zu Grevenbroich keine Folge geleistet, gehörte ein Herr von Frentz. Derselbe erhält am 7. Januar 1665 von Düsseldorf aus die Zustellung, binnen den nächsten vierzehn Tagen besagte Specification nebst Lehenbriefen einzureichen, widrigenfalls ad caducitatem geschritten werden solle. Das Schreiben hat folgende Adresse: „A Monsieur Monsieur de Frentz seigneur de Hirtzhorn. Gustorff“. Ob Hirtzhorn der heutige Frenzenhof bei Gustorf, oder ein anderes Gut sei, ist hier gleichgültig. Nach diesem Gute Hirtzhorn hat sich die Familie geschrieben, welcher die Frau zu Müddersheim angehört, desgleichen auch Albrecht von Hirtzhorn, der um 1577 Vogt zu Nörvenich war, wie bereits in den Beiträgen Heft X. p. 120 bemerkt ist.

Gemäss der vorerwähnten Relation hat Agnes von Hirtzhorn mit Michael von Kintzweiler vier Söhne und zwei Töchter gehabt: Michael, Tobias, Joachim, Eucharius, Anna und Margaretha.