Mellneraggen
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Hierarchie
Regional > Litauen > Mellneraggen
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Mellneraggen
Einleitung
Mellneraggen, Kreis Memel, Ostpreußen
- Hier lag auch der Ort Leuchtturm (Švyturys).
- Lit. Namen: Szwyturys[1], Svyturys
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- um 1820 Melkraggen, n. 1820 Mellenraggen, lit. Melnrage[2]
- Melneraggen[3]
- Lit. Name: Melnragė[4], Melnrage
Namensdeutung
Der Name beschreibt die Lage.
- kurisch "melns" = schwarz
- "rags" = Horn, Hinausragendes
Allgemeine Information
- Seebad mit Försterei, 2,5 km nordwestlich von Memel, am Ostseestrand, mit Leuchtturm, Strandhalle, Strandvilla, 1939: 1069 Einwohner[5]
Politische Einteilung
1785 Königliches Bauerndorf, Amtsbezirk Althof, 1916 Landgemeinde[6]
1940 ist Mellneraggen eine Gemeinde mit dem Dorf Mellneraggen und Seebad Försterei.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Mellneraggen gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.
Katholische Kirche
Mellneraggen gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Friedhof
Es gab mehrere Friedhöfe in Mellenraggen. Heute sind nur wenige Reste zu finden.
Friedhof 1
Der Friedhof liegt heute im autofreien Teil, man läuft so ca. 20 Minuten auf gradem Weg paralell zur Küste und findet dann den Friedhof links vom Weg. Ein großes Schild erinnert an diesen Friedhof.
Dazu ein Gespräch mit der Leiterin des niederländischen Hilfswerk, das sich heute in der ehemaligen Schule von Mellenraggen befindet:
"Wir sind schon einige Jahre in dieser Schule. Wir helfen den besonders armen Familien in Mellenraggen, da der Staat keine organisierte Soziale Arbeit bietet und mit 1000 lt auch nicht ausreichend unterstützt. So bieten wir auch Schwimmkurse an, die dieses nicht stattfinden können, weil alleine schon die Kosten für die Trainingslehrer das Budget übersteigen. Jedenfalls, unsere Schüler fanden auf dem Schulgrundstück Knochen. Ich rief die evangelische Kirche in Klaipeda an. Aber leider wollten sie mit den Knochen nichts zu tun haben :"Was gehen uns die Knochen fremder Soldaten an?", bekamen wir zu hören. Erst als wir die Knochen sammelten und auf dem Friedhof hinten bestatteten, kamen doch Vertreter der Kirche. Es war nicht schön für die Kinder, das so zu erleben."
Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai 2013
Standesamt
Mellneraggen gehörte 1888 zum Standesamt Plücken Martin, 1907 zum Standesamt Bommelsvitte, ab 1934 war Mellneraggen selbst Standesamtsort. Wann die Zugehörigkeit sich wechselte ist noch nicht bestimmt.
Zugehörige Ortschaften
Zum Standesamt Mellneraggen gehörten 1934 folgende Ortschaften: Försterei, Mellneraggen.
Standesamtsregister
Die Register des Standesamts Mellneraggen wurden von 1934 bis 1944 geführt. Die Hauptregister gelten als verschollen. Folgende Nebenegister sind vorhanden:
- Geburten 1934-1938.
- Heiraten 1934-1938.
- Sterbefälle 1934-1938.
Die vorhandenen Nebenegister wurden zuerst im Standesamt I in Berlin gelagert. Seit dem Ende des Jahres 2013 befinden sich diese Bestände des Standesamts I in Berlin im Landesarchiv :
2016, wurde der Bestand im Landesarchiv von Ancestry digitalisiert. Er ist in dieser Sammlung. unter Standesamt - Mellneraggen, Krs Memel zu finden.
Bewohner
Geschichte
Gefallene im II. Weltkrieg
Zur Erinnerung an die Soldaten des zweiten Weltkrieges, die in Memel und in den Orten der Umgebung gefallen sind.
Die Kämpfe ereigneten sich vom 19.06.1941 bis zum 20.12.1944[7]
Am 19.06.1941 fiel :
- Krammer, Johann *09.05.1922 in Ransbach, Matrose
Am 29.06.1941 fiel :
- Hirschfeld, Herbert *16.04.1919 in Wiesdorf, Gefreiter
Am 18.08.1941 fiel :
- Hornung, Emil *30.07.1905 in Gaibach, Marine-Artillerist
Am 14.10.1944 fielen:
- Pennekamp, Eberhard *10.04.1918 in Essen, Gefreiter
- Pfau, Oskar *06.10.1917 in Freiburg, Unteroffizier
- Wladimirow, Sergus *07.10.1911 in Litzmannstadt, Obergefreiter
Am 20.12.1944 fiel :
- Braun, Alois *01.11.1907 in Ormesheim, Obergefreiter
Weitere Informationen:
- Die Namen der Gefallenen finden Sie auf den Gedenktafeln auf dem Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain. Die Tafeln sind alphabetisch sortiert.
- Auf der Webseite Weltkriegsopfer finden Sie fast alle Gefallenen mit weiteren Angaben.
Verschiedenes
Bilder
Karten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Urmesstischblatt von 1834 und 1860
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Der Zeitraum ist aus den Gefallenendaten errechnet und ergibt nicht die exakte Dauer der Kämpfe an