Markgrafschaft Schwedt
Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, große und kleinen Herrschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer, Reichsfürsten und Reichsritter — unübersehbar verwickelte territorialen Verhältnisse im weit über die heutigen Grenzen Deutschlands ausgreifenden HRR. Dazu gehörte die Markgrafschaft Schwedt.
Hierarchie:
Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Obersächsischer Reichskreis > Kurfürstentum Brandenburg > Markgrafschaft Schwedt
Gründung
Im 12. Jahrhundert wurde am Rande der Uckermark zum Schutz eines Oderüberganges die Burg Schwedt südlich von Stettin erbaut.
Erbfolgestreit
- 1464-72 wurde die Herrschaft Schwedt im Stettiner Erbfolgestreit dem Herzogtum Pommern von der Markgrafschaft Brandenburg abgewonnen.
1479 Vertrag zwischen der Mark Brandenburg und dem Pommern-Stettin in dem die Mark Brandenburg Löcknitz, Vierraden, Bernstein erhielt. Gartz verblieb bei Pommern und Saatzig blieb ausgenommen.
- 1481 wurde das um Schwedt entstandene Land Schwedt-Vierraden von den Grafen von Hohnstein gekauft, welche schon 1471 mit der Herrschaft Vierraden belehnt worden waren, welche diese nun mit der Herrschaft |Schwedt ständig verbanden. Der letzte Graf dieser Familie war Martin Graf von Honstein (* 11.11.1524, +05.05.1609), Heermeister des Johanniterordens (Balley Brandenburg) und nannte sich Herr zu Vierraden, und Schwedt. Nach dessen Tod fiel die Herrschaft Schwedt wiederum zurück an das Kurfürstentum Brandenburg [1]
Der große Kurfürst
Friedrich Wilhelm (* 06.02.1620, + 29.04.1688 aus dem Haus Hohenzollern war seit 1640 Kurfürst von Brandenburg und Herzog in Preußen. Am 14. Juni 1668 heiratete in zweiter Ehe verwitwete Herzogin Dorothea von Braunschweig und Lüneburg, geborene Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, Tochter des Herzogs Philipp von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und dessen Gattin Prinzessin Sophie Hedwig von Sachsen-Lauenburg.
Nebenlinie Brandenburg-Schwedt
1670 erwarb die Kurfürstin Sophie Dorothca von Brandenburg die Herrschaft Schwedtund erhob sie zur Markgrafschaft. Diese Markgrafschaft Schwedt wurde 1692 ohne Landeshoheit dem ältesten Sohn des Großen Kurfürsten aus dessen zweiter Ehe, Philipp Wilhelm, verliehen, welcher damit diese Seitenlinie der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt bebründete.
Die nicht souveräne Nebenlinie Brandenburgs hatte in Schwedt bis zu ihrem Erlöschen 1788 ihren Sitz in Schwedt [2].
Literatur
- Probst. F. P. v., Die Stadt und Hcrrschaft Schwedt. 2. A. 1834
- Thomae, G., Geschichte der Staidt und Hcrrschaft Schwedt. 1873
- Westcrmann, E., 700 Jahre Stadt und Herrschaft Schwedt, 1936
- Festschrift Schwedt 1265-1965. 1965.
Fußnoten
- ↑ Quelle: Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomerania (1652)]
- ↑ Quelle: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.