Leimen (Baden)/Zufallsfunde

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Schuppel

Freiburger Zeitung vom 8. Juli 1885:

In der Nacht vom 4.
auf den 5. d. Mts verunglückte im Cementwerk in
Heidelberg der 25 Jahre alte Cementarbeiter Leon=
hard Schuppel von Leimen dadurch, daß er in einem 
Raum, wo gemahlter Cement aufgehäuft war, schlüpfte,
wo er durch das herabrutschende Cementmehl erstickt
wurde. Der Verunglückte trägt die Schuld selbst,
da er gegen das ausdrückliche Verbot den Raum
betreten hat. Die Leiche wurde in das akad. Leichen=
haus verbracht.

Dürfte identisch sein mit Leonhard Schuppel (1860-1885) und diesem hier. --Flominator 10:08, 23. Mai 2020 (CEST)


Waldeis

Freiburger Zeitung vom 30. Juli 1885:

Leimen, 27. Juli. Hier vermißt man seit
letzten Mittwoch den verheiratheten etwa 30 Jahre
alten Schuhmacher Friedrich Waldeis. Aus durch=
aus zuverlässiger Quelle erfährt man, daß dieser
pflichtvergessene Vater und Gatte heimlich nach 
Amerika gegangen ist. Die ganze Gemeinde ist auf=
geregt, denn seit einigen Jahren wurden schon
mehrere Familienväter von hier, denen einmal
gerade etwas nicht paßt, durch Leute, die man recht
wohl kennt, zu diesem traurigen Schritt verleitet.
Einige derselben sind wieder in den Schooß ihrer
Familien zurückgekehrt, bereuen ihren Fehler und
leben nunmehr mit ihren Familien wieder recht zu=
frieden. Möge unsere Behörde aber Mittel und
Wege finden, diesen Seelenverkäufern das ehrlose
Handwerk zu legen, wodurch trostlosen Frauen,
armen Kindern und betrübten Großeltern unsäglicher
Jammer und Jummer erspart bliebe. ---- Waldeis
hat vor seinem Fortgange seinen einzigen Grund=
besitz, ein Haus, verkauft und den Kaufschilling von
1600 Mark bis auf den letzten Pfennig mitgeommen,
seine Frau mit sechs Kindern, wovon das jüngste
ein halbes und das älteste 8 Jahr alt ist, sowie
seine Schwiegereltern aber zurückgelassen.