Kurze Chronik der Familie Kypke/033

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Kurze Chronik der Familie Kypke
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2. Der Rossowsche Seitenzweig.

31.
Carl Heinrich K.,
Rektor und Diakonus in Freienwalde, Pomm.
und Pastor in Rossow,
geb. 31. 8. 1800, + 13. 4. 1884,

des Rektors und Predigers Carl K. jüngerer Sohn, geboren zu Dramburg am 31. August 1800. Er war ein schwächliches Kind, bei seiner Geburt nicht größer als eine Pfeffermühle, wurde deshalb noch an demselben Tage (eines Sonntags) getauft. Seine Taufzeugen waren: 1. der Prediger Kapke, 2. der Marschkommissarius Struck und 3. des Stadtchirurgus Milarsch Ehefrau, geb. Krüger, des Täuflings Stiefgroßmutter.

      Wiewohl er eine sehr schwere Kindheitszeit durchlebt, (Krankheit und Tod des Vaters, Mittellosigkeit der Mutter, französische Einquartierung), so erstarkte er dennoch nach und nach, überwand schwere Krankheiten, und ward später ein rüstiger Mann, der viel gearbeitet und Tüchtiges geleistet hat. Den ersten Unterricht erteilte seinem älteren Bruder und ihm der bereits genannte Schulhalter, ein hinkender Unteroffizier Städtke, freilich nur kümmerlich. Dann kam er zu seinem Großvater, dem Stadtchirurgus Milarch in Dramburg und besuchte die dortige Stadtschule, deren Primus er bald wurde. Doch konnte man dazumal in dieser Schule nicht viel lernen, weil weder der Rektor H., noch der Conrektor W., der während des Unterrichts gern einen kräftigen Zug aus der mitgebrachten Likörflasche nahm, die Schüler zu halten verstanden.

      Nachdem Carl K. durch seinen Großonkel, den Superintendenten Krüger in Dramburg, eingesegnet worden, war er 5 Jahre lang als Schreiber und vereidigter Protokollführer bei dem Justizamtmann Hollaz in Dramburg thätig. Letzterer wurde später zum Landrat des Dramburger Kreises gewählt.

      In seines Prinzipals Hause wurde er gut gehalten und konnte im praktischen Dienste viel von ihm lernen, weil derselbe ein kluger und geschickter Jurist war. Da ihm aber, je länger desto mehr, seine ungenügende Schulbildung, namentlich die mangelhafte Kenntnis der deutschen und lateinischen Sprache zum Bewußtsein kam, so beschloß er, das Wohlleben als Schreiber, wo es fast täglich Braten und Wein gab, aufzugeben und wieder ein Schüler zu werden. Er teilte dem Justizamtmann seinen Entschluß mit und bat um baldige Entlassung. Dieser wollte aber hiervon nichts wissen, sondern versuchte, ihm die Sache auszureden, weil er schon 19 Jahre alt und ohne jegliches Vermögen auf der