Kurze Chronik der Familie Kypke/009
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den Schrecken des dreißigjährigen und später des siebenjährigen Krieges hatten Stadt und Land entsetzlich zu leiden und schienen dem Untergange geweiht zu sein.
Die Regierungszeit des großen Kurfürsten bildete für Dramburg und Umgebung eine einzige große Kette von Drangsalen, zwei Kriegszeiten (1655 - 58 und 1674 - 79) haben sie betroffen und zum teil gründlich hart. Wohl hatte der große Kurfürst den Handel Dramburgs zu heben gesucht, nachdem der Dragefluß „nawigabel“ gemacht und zwei Schifflein, welche man „Friedrich Wilhelm“ und „Dorothea“ getauft, die Erzeugnisse der Dramburger Siederei die Drage hinab durch Netze und Warte, den Friedrich-Wilhelmskanal und die Spree bis Berlin brachten. Er hatte 1613 den Salzhandel ganz frei gegeben. Man bezog das Salz zuerst aus Stettin, darnach aber aus Kolberg. Im Jahre 1684 war in der Stadt selbst eine Salz-Siederei angelegt worden. Dies führte nun viele Fremde aus den Hinterkreisen nach Dramburg. Ein kurfürstlicher Salzfactor übernahm die Ausgabe des Salzes, indessen nur in Tonnen, so daß den Kaufleuten doch der Kleinhandel frei blieb und ihnen Gewinn eintrug.
Daneben hatte aber der Landesherr der Stadt auch hohe Abgaben und andere schwere Lasten auferlegt, da die beständigen Kriege viel Geld kosteten.
Bei alledem stieg der Wohlstand der Stadt, da die Salzfactorei auch das 18. Jahrhundert hindurch in Dramburg bestehen blieb. Im siebenjährigen Kriege war dieser Handel besonders gewinnbringend, da man, der beständigen Russengefahr halber, kein Königliches Magazin in der Stadt zu halten wagte.
Außer Salz und Häringen waren in der ältern Zeit hauptsächlich nur Gewürze, Farbewaren und Zuthaten zur Bekleidung, namentlich der Frauen, als Handelsartikel von Bedeutung. Seit Ende des 16. Jahrhunderts aber war der Handel mit Gewürzen und Farben den Kaufleuten entzogen und nur den Apothekern gestattet.
Nachdem nun aber Stettin den Schweden abgenommen und zur Hauptstadt Pommerns erhoben worden, zog sich der Haupthandel dorthin, und Dramburgs Handel beschränkte sich mehr auf die Stadt und einen Teil des Kreises.
Erst nach dem siebenjährigen Kriege blühten Handel und Wandel nach und nach wieder mehr auf.
Friedrich der Große suchte bekanntlich die Wunden, welche der Krieg seinem Volke geschlagen, auf jede Weise zu heilen. Auch Dramburgs Wohl lag ihm am Herzen. Um den im Kriege verarmten Einwohnern Arbeit und Verdienst zu verschaffen, ließ er dort eine Königl. Tabackblattniederlage einrichten, und David