Kreis Braunsberg/Adressbuch 1930

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Info
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Kreis Braunsberg/Adressbuch 1930
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Bibliografische Angaben

Titel: Adreßbuch des Kreises Braunsberg
Untertitel: Enthaltend: die Städte Braunsberg, Frauenburg, Mehlsack und Wormditt, sowie die 92 ländlichen Gemeinden.
Erscheinungsort: Braunsberg (Ostpreußen)
Verlag: Heynes Buchdruckerei (G. Riebensahm)
Erscheinungsjahr: 1930
Standort(e): Bibliothek der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus Düsseldorf, Signatur: HB IV 2,2 R-Brau
Martin-Opitz-Bibliothek Herne, Signatur: ADRE/Brau
Herder-Institut Marburg, Signatur: 6 VIII B 90 Z 5
freie Standort(e) online: Digitalisat im elektronischen Lesesaal der Martin-Opitz-Bibliothek
Inhalt: siehe unten
Umfang: 281 Seiten
Enthaltene Orte: Städte: Braunsberg (Ostpreußen), Frauenburg, Mehlsack, Wormditt

Landgemeinden: Agstein, Basien, Betkendorf, Bludau, Blumberg, Bornitt, Borwalde, Bürgerwalde, Carben, Drewsdorf, Engelswalde, Eschenau, Fehlau, Gauden, Gayl, Gedauten, Gedilgen, Glanden, Grunenberg, Heinrichsdorf, Heinrikau, Heistern, Hogendorf, Huntenberg, Karschau, Kaschaunen, Kirschienen, Kleefeld, Klenau, Klingenberg, Komainen, Kreuzdorf, Krickhausen, Kurau, Langwalde, Layß, Lichtenau, Lichtwalde, Liebenau, Liebenthal, Lilienthal, Lotterbach, Lotterfeld, Mertensdorf, Migehnen, Millenberg, Münsterberg/Alt, Neuhof, Open, Packhausen, Parlack, Passarge/Neu-, Paulen, Peterswalde, Pettelkau, Pilgramsdorf, Plaßwich, Plauten, Podlechen, Rautenberg/Gr., Rautenberg/Kl., Rawusen, Regitten, Rosengart, Rosenwalde, Schafsberg, Schalmey, Schillgehnen, Schönau, Schöndamerau, Schönsee, Schwillgarben, Seefeld, Sonnenfeld, Sonnwalde, Stangendorf, Stegmannsdorf, Steinbotten, Straubendorf, Sugnienen, Thalbach, Tiedmannsdorf, Tolksdorf, Tüngen, Vierzighuben, Wagten, Willenberg, Wölken, Woppen, Woynitt, Wusen, Zagern

Objekt im GOV: source_1045035


Erfassung im Rahmen des Projekt Adressbücher

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Projektbetreuer: Wolfgang Baumgartner, Marie-Luise Carl
Kontakt:

Adressbuchteam

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Inhaltsverzeichnis

Bezeichnung Seiten[1] ?
I. Stadt Braunsberg
a) Einwohner in alphabetischer Reihenfolge 7-88 Symbol OK.svg
b) Verzeichnis der Hauseinwohner nach Straßen geordnet 89-143 Symbol OK.svg
c) Nachweis der Geschäfts- und Gewerbetreibenden nach den Geschäftsbranchen geordnet 145-157  Symbol OK.svg
d) Nachweis und Personalverzeichnis der Behörden, Kirchengemeinden, Institute, Unterrichts- und Bildungs-Anstalten 159-167  Symbol OK.svg
e) Medizinal- und Veterinärwesen 168 Symbol OK.svg
f) Verzeichnis der Innungen 169 Symbol OK.svg
g) Vereins-Verzeichnis 170-174 Symbol OK.svg
II. Stadt Frauenburg
a) Einwohner in alphabetischer Reihenfolge 175-193  Symbol OK.svg
b) Nachweis und Personalverzeichnis der Behörden, Kirchengemeinden, Institute, Banken, Hotels, Schulen und des Medizinal- und Verterinärwesens 194-195 Symbol OK.svg
III. Stadt Mehlsack
a) Einwohner in alphabetischer Reihenfolge 199-225  Symbol OK.svg
b) Nachweis und Personalverzeichnis der Behörden, Kirchengemeinden, Institute, Banken, Hotels, Schulen und des Medizinal- und Verterinärwesens 226-228 Symbol OK.svg
IV. Stadt Wormditt 
a) Einwohner in alphabetischer Reihenfolge 231-260  Symbol OK.svg
b) Nachweis und Personalverzeichnis der Behörden, Kirchengemeinden, Institute, Banken, Hotels, Schulen und des Medizinal- und Verterinärwesens 261-264  Symbol OK.svg
V. Landgemeinden 
a) Gemeinden und Einwohner in alphabetischer Reihenfolge 267-308  Symbol OK.svg
  1. Die Seitennummer bezieht sich auf die tatsächliche Seitennummer und weicht von der Nummerierung im Buch ab

Zeichenerklärung

  • Nuvola-gnome-devel.svg = Für die sofortige Erfassung vorgesehen.
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  • Symbol OK.svg = Bereits erfasst.
  • Fragen.svg = Eine Erfassung kommt in Frage, es wird aber erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, ob der Bereich erfasst wird oder nicht.
  • Ohne Kennzeichnung = Für die Erfassung nicht relevant.


Vorwort

Der Kreis Braunsberg

im Regierungsbezirk Königsberg Pr. gelegen ist einschließlich der Haff-Flächen 98.162 ha groß. Er umfaßt die 4 Städte Braunsberg, Frauenburg, Mehlsack und Wormditt sowie 92 Landgemeinden. Im Jahre 1928 sind im Kreise 42 Gutsbezirke aufgelöst und 23 kleinere Gemeinden mit größeren Nachbargemeinden vereinigt worden. Der ländliche Kreis ist in 20 Amtsbezirke und 22 Standesamtsbezirke geteilt. Bei der letzten Volkszählung wurden im ganzen Kreise Braunsberg 25.263 männliche, 29.230 weibliche, zusammen 54.493 Personen gezählt. Hiervon waren katholisch 47.365, evangelisch 6.859, Israeliten 135, Sonstige 134.

Die Stadt Braunsberg

zählt rund 14.000 Einwohner. Das Stadtgebiet hat eine Größe von 5.182,75 ha. Braunsberg liegt an der Passarge 7 km oberhalb des Frischen Haffes und ist Knotenpunkt der Reichsbahnlinien Elbing-Königsberg und Braunsberg-Mehlsack sowie der Haffuferbahn (Braunsberg-Elbing). Es ist der Sitz folgender Behörden: Landratsamt und Kreisausschuß des Kreises Braunsberg, Finanzamt, Land- und Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, Pr. Landgestüt, Staatl. Hochbauamt, Staatl. Katasteramt und Gewerbeinspektion. An Unterrichts- und Bildungsanstalten ist Braunsberg besonders reich; es sind vorhandne eine Staatl. Akademie mit theologischer und philosophischer Fakultät (große archäologische Sammlung), ein Priesterseminar, ein Staatl. Gymnasium, eine Staatl. Aufbauschule, ein Städt. Oberlyzeum, eine Städt. Haushaltungsschule sowie eine Landw. Schule. Braunsberg hat vier katholische und eine evangelische Kirche sowie eine Synagoge. Ferner befinden sich in Braunsberg das Mutterhaus der Katharinerinnen und eine Niederlassung der Redemptoristen sowsie ein großes kathol. Krankenhaus. An größeren industriellen Unternehmungen befinden sich in Braunsberg die Bergschlößchen-Aktien-Bier-Brauerei, eine Zweigniderlassung der Zigarrenfabrik Loeser & Wolff-Elbing sowie zwei Lederfabriken.

Braunsberg zählte einst als Hauptstadt des Fürstbistums Ermland, welches die vier heutigen Kreise Braunsberg, Heilsberg, Rößel und Allenstein umfaßte, und infolgedessen auch als Stapelplatz und Ausfuhrhafen für die überseeischen Produkte dieses Landstgriches, zu den bedeutenderen Städten des alten Ordenslandes Preußen. Die Gründung der Burg Braunsberg erfolgte 1241, die der eigentlichen Stadt 1284. Als Mitglied der Hansa unterhielt es auf dem Wasserwege vermittels der Passarge und des Frischen Haffes mit den westlichen Ostseehäfen, ja selbst mit England und den Niederlanden ständige Handelsbeziehungen. Von seinen Landesfürsten mit großem Landbesitz und weitgehenden Freiheiten ausgerüstet, enwickelte sich dieses politische Gemeinwesen äußerst vorteilhaft und kam 1466 mit dem Ermland unter polnische Oberhoheit. In den schwedisch-polnischen Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts verlor die Stadt infolge der langen drückenden schwedischen Besetzung ihren Besitz und Reichtum. 1772 wurde das Ermland durch Friedrich den Großen dem preußischen Staate einverleibt. Es schwand die bevorzugte Stellung der alten Hauptstadt des Ermlands; allein auch in der Folge blieb sie noch lange das Handelsemporium desselben. Die zahlreichen hohen Speicher an der Passarge, von welchen noch einige sich bis in die Gegenwart erhalten haben, legten von dem blühenden Handel mit Getreide und Flachs Zeugnis ab, welcher um die Wende des 18. Jahrhunderts von den hiesigen Großkaufleuten, vor allem von dem tatkräftigen, in dem unglücklichen Kriegsjahr 1807, wie in der folgenden Periode der Restauration bewährten Kommerzienrat Oestreich, später von den Gebrüdern Kuckein, nach England betrieben wurde. Die Errichtung der Ostbahn, noch mehr die Herstellung der Bahnlinie Allenstein - Kobbelbude - Königsberg (Braunsberg erhielt nur die Stichbahn Mehlsack Braunsberg mit mangelhafter Zugverbindung), lenkte den Getreidehandel des weiteren Ermlandes für immer von der Stadt ab. Doch noch heute behauptet Braunsberg seine alte historische Stellung als Hauptstadt Ermlands dadurch, daß in noch größerem Umfange als in den vergangenen Jahrhunderten sich die Mehrzahl der ermländischen Jugend ihre Schulbilung von den Unterrichtsanstalten Braunsbergs holt.